Lueg-Gipfel schmiedet Achse für das Wipptal, Gewessler über Widerstand wenig erfreut
Landeshauptmann Mattle und Verkehrs-LR Zumtobel verhandelten gestern mit Grieser Bürgermeister Mühlsteiger und Plandungsverbandschef Riedl.
Innsbruck – Manchmal geht es schneller, als man glaubt. Auch bei der Luegbrücke. Bereits gestern gab es im Landhaus einen Gesprächstermin zur heftig diskutierten Brückensanierung um 300 Millionen Euro in Gries am Brenner. Verkehrs-Landesrat René Zumtobel (SPÖ) hatte einen runden Tisch mit allen Beteiligten vorgeschlagen. Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) nahm den Ball auf. Gemeinsam mit Zumtobel führten sie am Dienstag ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Gries Karl Mühlsteiger und dem Obmann des Planungsverbands Wipptal, dem Bürgermeister von Steinach LA Florian Riedl (VP).
Inhaltlich ging es vor allem um die laufenden Verhandlungen mit der Autobahngesellschaft Asfinag über notwendige Ausgleichsmaßnahmen in Gries bzw. im Wipptal. Anlass ist die Sanierung der 1,8 Kilometer langen Luegbrücke im Jahr 2025. Der Grieser Bürgermeister fordert nach wie vor als Alternative zur Sanierung gleich eine Tunnellösung. Doch die ist (zeitlich) nicht mehr realistisch, für Mattle als auch Zumtobel steht die Sicherheit im Vordergrund. Was die beantragten Bauarbeiten betrifft, endet Freitag die Auflagefrist für die Stellungnahmen. Mühlsteiger hat bereits Einwendungen von der Gemeinde angekündigt, weil er mit den Ausführungen der Asfinag nicht zufrieden ist.
Auf Anfrage der TT wurde nach dem „Lueg-Gipfel“ auf die Verhandlungen mit dem Bund und der Asfinag verwiesen. Das Land Tirol nimmt dabei eine vermittelnde Rolle ein und will die Wipptaler Gemeinden dabei unterstützen, eine bestmögliche Verkehrsentlastung unter Berücksichtigung der Verkehrs- und Versorgungssicherheit in ganz Tirol zu erreichen.
Gesprächsbasis mit dem Bund nicht die beste
Die Gesprächsbasis zwischen dem Klimaschutzministerium und der Gemeindeführung soll derzeit nicht die beste sein. Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) sei über den anhaltenden Widerstand nicht gerade erfreut, heißt es. Allerdings möchte das Land Tirol den Bund und die Asfinag nicht aus ihrer Verantwortung entlassen und fordert die Umsetzung von ernsthaften Verbesserungen für die verkehrsbelastete Bevölkerung im gesamten Wipptal.
Im Mittelpunkt steht dabei die Erhöhung der so genannten „Lebensverbesserungsabgabe“ von aktuell 1,5 bis zwei Millionen Euro auf deutlich über zwei Millionen. Sie ist der Anteil für die Wipptaler Gemeinden an den Mauteinnahmen der Asfinag auf der Brennerautobahn. Hinsichtlich der Einspurigkeit bei der Brückensanierung drängt die schwarz-rote Landesregierung darauf, diese so lange wie nur möglich zu verhindern, sofern es sicherheitstechnisch möglich sei.
Und: Was bei der Luegbrücke nicht gelungen ist, soll hingegen bei einem Gesamtkonzept zu sämtlichen Bauangelegenheiten der Asfinag in Tirol verankert werden: Wo umsetzbar, soll es aufgrund der vielen Brückenbauten tunlichst Untertunnelungen und Einhausungen bei zukünftigen Bauprojekten geben.
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