📺 31. Marvel-Kinoabenteuer

„Ant-Man and the Wasp“: Familienausflug in den Quantenraum

„The Wasp“ (Evangeline Lilly) muss sich im subatomaren Spielplatz als Superheldin beweisen.
© Disney

Unterhaltsam, aber auch irgendwie austauschbar: „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ ist der 31. Film in Marvels Kinouniversum.

Innsbruck – Familienfilme sind der Markenkern des Disney-Konzerns. Doch wie der Familienbegriff müssen auch die Family-Movies mit der Zeit gehen. Die milliardenschwere Marvel-Abteilung im Hause Maus richtet sich primär an Jugendliche und junge Erwachsene – und deshalb gibt es bei aller bedeutungsschwangeren Epik im großen Avengers-Universum mit Ant-Man eben auch einen (Super-)Mann fürs Leichte und Familienfreundliche. Nun kehrt er in „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ zurück, erneut unter der Regie von Peyton Reed. Seinen dritten Solo-Auftritt nach „Ant-Man“ (2015) und „Ant-Man and the Wasp“ (2018) absolviert der einfach gestrickte, dauer-quasselnde Ex-Knacki Scott Lang (Paul Rudd) nun wieder an der Seite seiner flugfähigen Partnerin und Titel-Wespe Hope van Dyne (Evangeline Lilly). Die arbeitet im Labor, während Scott sich auf Buchtour mit seiner Autobiografie leicht lächerlich macht und immer noch mit Spiderman verwechselt wird.

🎬 Trailer | „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“

Ausgerechnet nach dem Familienessen – eine künstlich vergrößerte Familienpizza, um Geld zu sparen – werden die Titelhelden mitsamt Scotts Tochter Cassie (Kathryn Newton) und den Schwiegereltern Janet (Michelle Pfeiffer) und Hank (Michael Douglas) in den subatomaren Quantenraum gesaugt. Dort spielt sich die restliche Geschichte ab. Die Patch-Work-Familie erwartet ein quietschbuntes Abenteuer-Universum, einer Jules Verne’schen Reise zum Mittelpunkt der Erde nicht ganz unähnlich.

Das ist einerseits schade, da sich der Actionspaß des Ameisenmanns eigentlich aus dem Spiel mit Größenverhältnissen der Alltagswelt speist. Statt klitzekleinen Autos und riesigen Insekten gibt es nun also phantastische Tierwesen und lebende Häuser. Aber: Gags und Schauwerte stimmen. Die Familie wird getrennt und findet sich in einem Kampf von Rebellen gegen einen Tyrannen namens Kang der Eroberer wieder. Den gilt es also zu besiegen. Höchste Mächte haben Kang in den Quantenraum verbannt. Der Tunichtgut plant den Ausbruch. Das Spoilern hat diesmal Marvels PR-Abteilung übernommen. Kang dürfte – die Spuren dafür wurden bereits ausgelegt – zum nächsten Ober-Schurken des unaufhaltsam ausfransenden Marvel-Multiversums werden. Wie schon im Finale der Disney+-Serie „Loki“ wird Kang von Jonathan Majors gespielt. Sein Debüt auf der großen Leinwand überzeugt. Irgendwie austauschbar wirkt das inzwischen 31. Marvel-Kinoabenteuer trotzdem. Bisweilen ertappt man sich sogar dabei, dass man dem Schurken, der seinen bösen Plan mit eisiger Ruhe verfolgt, Erfolg bei seinen Vorhaben wünscht.

Dass diese Vorhaben und Kang ganz allgemein irgendwie an einen Imperatoren aus Disneys anderem Sternenkrieger-Universum erinnert, ist selbstverständlich zufälligster Zufall. Und dass dem Film, mit dem das Marvel Cinematic Universe nach etwas durchwachsener vierter Phase Schwung für die fünfte holen will, auf recht unterhaltsame Weise die Luft ausgeht, vermutlich auch.