Gym Landeck entwickelt Prototyp

Mit eigenem CO2-Messgerät gegen dicke Luft im Klassenzimmer

Erinnert ans Stoßlüften und gibt Auskunft über gutes oder schlechtes Klassenklima: der selbst gebaute Prototyp des BORG Landeck.
© Braunshier

Schüler und Lehrer des BORG Landeck wollen auf ein besseres Klassenklima bauen – und basteln an Geräten, die den CO2-Gehalt der Luft messen sollen.

Landeck – Wenn Schülern das Lernen bis zum Himmel stinkt und auch das harmonischste Arbeitsklima nichts daran ändern kann, dann liegt die Lösung oftmals direkt vor der Nase: Durchlüften ist angesagt. Denn das bringt nicht nur frischen Wind ins Klassenzimmer, sondern auch klare Gedanken. Was nach keiner neuen Erkenntnis klingt, bleibt im schulischen Alltag aber vielfach in der Luft hängen. Schüler des Bundesoberstufenrealygymnasiums (BORG) Landeck haben deshalb einen Prototyp gebaut, der den Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft aufzeigen und zu einem gesünderen Klassenklima beitragen soll.

„Das richtige Maß finden“

„Derzeit können wir nur riechen, ob gerade schlechte oder gute Luft zum Lernen herrscht“, schmunzelt Rene Braunshier, Informatiklehrer im BORG Landeck. „Die Schüler sitzen täglich 6 Stunden oder länger in Innenräumen. Da lohnt es sich allemal, über das Raumklima nachzudenken.“ Dass die Luft ein wichtiger Faktor für eine lernfördernde oder lernhinderliche Umgebung sein kann, das sei von Experten bereits mehrfach bewiesen worden und nichts Neues. „Es gibt aber sogar Expertenstimmen dazu, dass auch zu häufiges Lüften wenig förderlich sei. Wenn zu viel Luftfeuchtigkeit entnommen wird, kann das die Schleimhäute belasten“, erklärt Braunshier. Es gilt also „das richtige Maß zu finden“ – und das gelinge eben nur mit fundierten Messgeräten.

Im Internet gäbe es diese zwar zur Genüge, dennoch war für Braunshier und sein Team von Anfang an klar: „Wir wollen die Messgeräte im Unterricht gemeinsam mit den Schülern bauen, von der Pike auf.“ Ein Vorhaben, das den Schülern gleich mehrere Arbeitsschritte abverlangt: Vom Design und Bau über die Programmierung bis hin zur Inbetriebnahme, der Messung und der Beobachtung wird alles „hausgemacht“. Die neuen Geräte sollen mittels CO2-Sensor Auskunft über den Kohlenstoffdioxidgehalt, die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit geben und sowohl Lehrer als auch Schüler für das passende Raumklima sensibilisieren.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 9600 Euro, wobei es sich nur um Materialkosten handelt. Als eines der Leader-Projekte des Regionalmanagement Landeck wird es aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwickung kofinanziert und zu 85 Prozent gefördert. Die Universität Innsbruck ist als Kooperationspartner ebenso ins Projekt involviert und steht als Berater für den Bau der Messstationen zur Seite.

Ins neue Schuljahr 2023 will man im BORG Landeck besonders frisch starten: Bis Herbst sollen alle Klassenräume mit neuen Messstationen ausgestattet sein.

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