Ab April erhältlich

Außen Feinschliff, innen Kultivierung: Toyota Corolla in neuem Gewand

Die Corollas, 5-Türer und Touring Sports, sind durchwegs Benziner-Vollhybride: entweder 1,8-Liter mit 140 PS oder 2,0-Liter mit 197 PS.
© Toyota

Toyota pflegt den Corolla, mit Konzentration auf die inneren Werte: Die Vollhybridantriebe sind stärker und effizienter, das stufenlose CVT-Getriebe manierlicher.

Málaga – Zu den automobilen Langlebigkeitsphänomenen gehört der Corolla. Unbestreitbar. Ab 1966 entwickelte er sich zu Toyotas Markensäule, mit bislang rund fünfzig Millionen verkauften Fahrzeugen – über bisher zwölf Generationen hinweg, das Auris-Zwischenspiel einmal beiseite gelassen. Logisch, dass er sich in seinen bisher mehr als fünfzig Jahren grundlegend verändert hat. Vergleichsweise marginal ist dagegen die optische Veränderung nach der Überarbeitung der aktuellen Generation, die seit 2018 auf dem Markt ist.

Es ist in erster Linie ein Feinschliff: Am Exterieur an den Scheinwerfern sowie der Tagfahrlicht- und der Heckleuchtensignatur, im Interieur sind es aufgefrischte Design-Akzente. Denn schließlich stand die Technik im Vordergrund des Rundum-Updates, und das betrifft vor allem die der Antriebe, ebenso die der Infotainment- sowie Sicherheitselektronik.

Nicht nur in Österreich tritt der Japaner ausschließlich als Teilzeit-Elektriker auf. Im Zuge der Überarbeitung übernommen hat er jene neue Version des 1,8- und 2,0-Liter-Vollhybrid-Systems, das im SUV-Derivat der Kompaktbaureihe, dem Corolla Cross, bereits debütiert hat. Das bedeutet nebst Batteriekapazitätsstärkung und Effizienzsteigerung einen deutlichen Leistungszuwachs: Im 1,8-Liter sind das jetzt 140 PS (vorher 122), im 2,0-Liter summiert sich das System auf 197 PS (zuvor 184). Die Power-Zugabe steht beiden Antriebsvarianten in beiden in Österreich erhältlichen Karosserieversionen – Fünftürer und Touring Sports (Kombi) – gleichermaßen gut zur kompakten Statur, Stufenheck-Corollas sind hierzulande nicht gefragt.

Im direkten Vergleich zwischen 1,8- und 2,0-Liter zeigt sich, dass die Corollas mit 140 PS keineswegs schwächlich unterfüttert sind, und mit 197 PS entwickeln sie durchaus sportliche Attitüden (die beide bei 180 km/h enden). Nicht zuletzt ist das Fahrwerk neu feinabgestimmt, die Lenkung ebenso. Das passt auch stimmig zur Ausstattungslinie GR Sport, im Sinne der hauseigenen Performance-Abteilung Gazoo Racing. Erst recht, weil die Techniker außer der umfassenden Aktualisierung es auch noch geschafft haben, der CVT-Automatik Kultiviertheit anzutrainieren: Das Ansprechverhalten des Antriebs ist jetzt geradezu ungewohnt spontan, und die sattsam bekannte Heulneigung des stufenlosen Getriebes ist auf ein minimalstes Minimum reduziert. Das nicht einmal dann unangenehm auffällt, wenn man forciert Vortrieb abruft.

Europäisierende Arbeit geleistet hat man darüber hinaus im Kapitel Infotainment- und Multimedia-System. Nun ist auch im Corolla die neue, intuitiv verständliche Version – wie unter anderem im Hybrid-RAV4 – samt 12,3-Zoll-TFT-Kombiinstrument implantiert. Inklusive Over-the-Air-Updates.

Großes Augenmerk wurde weiters, wie üblich bei Toyota, auf das Thema Sicherheit gelegt. Neu hinzugekommen sind eine Kurvenfahr- und Bremsunterstützungsfunktion. Soll heißen, dass die zuständigen elektronischen Assistenten – vorausschauender Lenk- und proaktiver Verzögerungshelfer – den Einlenkradius und den Speed regulieren. Das fällt nicht auf, wenn man sich im Fließverkehr brav innerhalb der jeweiligen Bodenmarkierungen und Tempolimits aufhält. Im akzelerierten Kurvengeläuf allerdings mischt sich die Elektronik zwar nicht brachial, doch bestimmt ein, mit Linienkorrekturen und gefühlt sehr früher Anbremsneigung. Noch ist das ausschaltbar. Allerdings nicht mit einem simplen Tastendruck, sondern mittels drei Aufrufschritten im Bordmenu. Markteinführung: April. Preise: ab 29.590/31.190 Euro (5-Türer/Kombi).