Besonders für Jugendliche: Hilfe für Suchtkranke in Tirol gefordert
Innsbruck – In den vergangenen Jahren hat der Konsum gesundheitsschädlicher Substanzen bei Jugendlichen zugenommen. Die Mitglieder einer Arbeitsgruppe, die auf Landesebene mit dieser Thematik befasst wurde, fordern daher leicht zugängliche Unterstützung für Familien, Kinder und betreuende Personen bei der Diagnostik und auch bei der Behandlung. Primäres Ziel müsse es sein, die Jugendlichen zu erreichen, sie im Unterstützungssystem zu halten und mit ihnen in Beziehung zu treten.
Niederschwellige Beratungsangebote würden den Jugendlichen zeigen, dass es auch für sie sinnvolle und bedingungslose Unterstützung in ihrer Situation gibt. Vor allem der Konsum von Benzodiazepinen und/oder Opioiden sei bei den Jugendlichen deutlich angestiegen. Diese Substanzen würden fast ausschließlich von jungen Menschen konsumiert, die in ihrer Kindheit Traumatisierungen erfahren haben. Deshalb sei es besonders wichtig, auch mit den Eltern, die mit der Situation häufig überfordert sind und sich zum Teil hilflos fühlen, intensiv zu arbeiten.
Der pauschalen Forderungen nach Zwangsmaßnahmen, um betroffene Jugendliche „vor sich selbst“ zu schützen, erteilen die Expertinnen und Experten eine Absage. Zwar komme es vor, dass in Akutsituationen junge Menschen kurzfristig im Rahmen einer Zwangsmaßnahme behandelt werden müssen, der Wunsch nach einer einfachen Lösung verstelle jedoch oft den Blick auf das, was wirklich nötig sei. (TT)