Neues Album „Eisack“: Alles fließt bei Max von Milland
Authentischer geht es wohl kaum. Der Südtiroler Songwriter Max von Milland überzeugt mit seinem neuen Album „Eisack“.
Bozen – Es ist wie bei einem alten Freund von früher. Man freut sich einfach, wieder von ihm zu hören. Ja, Max von Milland hat wieder ein neues Album aufgenommen. Und es heißt wie sein Heimatfluss: der Eisack.
Dass es fließen muss, wenn man ein Album schreibt, weiß jeder, der sich diesem Abenteuer schon einmal gestellt hat. Und von Mal zu Mal, wenn man von der Album-Macherei nicht genug bekommt, wird es eine größere Herausforderung. Und der Fluss länger, kurviger und unbekannter.
Auch das weiß jemand wie Max, „weil man sich ständig fragt, ob das, was man da so von sich gibt, wirklich man selber ist und keine Kopie von sich vor ein paar Jahren, oder eine Projektion seiner selbst durch äußere Einflüsse, oder wer man in Wahrheit halt gerne wäre“.
Es ist beileibe kein Leichtes, wirklich bei sich zu bleiben und daraus zu schöpfen – und das dann für die Außenwelt zu produzieren. Der Max geht diesen Weg zu und in sich jetzt wirklich schon eine bewundernswert lange Zeit, und wie so oft im Leben dauern die wirklich großen Schritte genau so lange, wie sie eben dauern. Und dann ist, wenn man Glück hat, plötzlich alles da, was man immer gesucht hat.
So verhält es sich auch mit diesem Album. Die Songs sind mitunter große Lieder, klein instrumentiert, und alle spiegeln sie den wahrhaftigen Max wider, „aber doch gelten sie für jedes andere Leben auch, weil sie Platz lassen für eigene Gedanken und universelle Gefühle“.
Und wie so oft ist es wichtig, mit wem man sich durch seine Lieder treiben lässt. Ina Regen und Henning Wehland etwa haben ihn so wunderbar inspiriert wie die Orte und Leute, mit denen und bei denen er die Lieder aufgenommen hat. Das hört man und das spürt man – eigentlich in jedem einzelnen Ton. Es tut gut, einmal jemandem zuzuhören, der keine Krise hat und stattdessen gegen alle Krisen dieser Welt konstruktiv mutig und liebevoll ansingt.
Die Heimat, die Liebe, das Leben, das Scheitern, das Schaffen, die Menschen. Das sind seine Themen. Dieses Album ist irgendwie klein und irgendwie auch ganz groß, wie der Eisack eben. Und es fließt und klingt richtig frisch im Einerlei des um sich greifenden Einheitsbreis.
Max von Milland, der es ja auch nördlich des Brenners schon lange in die Radiostationen geschafft hat, klingt so, wie man sich Südtirol im Hier und Jetzt vorstellen könnte. Auch ohne tremolierende Kastelruther Trompeten oder Ladiner Parallelterz schafft man es also auf Deutschland-Tournee. Das ist doch erfreulich, nicht?