Behinderungen am Südring

Klimademo sorgte am Montag wieder für Stau im Innsbrucker Frühverkehr

Erneut haben Demonstranten der "Letzten Generation" am Montag den Frühverkehr blockiert: Dieses Mal war der Innsbrucker Südring von dem Klimaprotest betroffen.

Innsbruck – Eine Demonstration der Organisation "Letzte Generation" hat Montagfrüh für einen Stau im Innsbrucker Frühverkehr gesorgt. Die Klimaaktivistinnen und Aktivisten blockierten die Grassmayr-Kreuzung am Südring der Tiroler Landeshauptstadt, die ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist. Wie es seitens des ÖAMTC hieß, gebe es daher in beide Richtungen Behinderungen.

Einmal mehr forderten die Demonstranten von der Bundesregierung die Einführung einer generellen Tempo-100-Regelung auf Autobahnen und das Ende von Öl- und Gasbohrungen. Teilnehmerin Verena Sokol (63) erklärte: "An den billigsten, einfachsten Maßnahmen wie Tempo 100 auf der Autobahn – kostet nichts, sorgt für bessere Luft und spart im Jahr 180 Millionen Liter Sprit – darf es einfach kein Vorbei mehr geben. Wie sollen wir den Weg aus der Klimakrise finden, wenn wir nicht einmal das hinbekommen?"

Ich will meinen Enkelkindern eine Welt geben, in der sie selbst einmal gerne Kinder haben. Es soll nicht in ein paar Jahren heißen: ,Oma, warum hast du nichts gemacht, als wir noch etwas tun konnten?’
Verena Sokol, Demonstrantin

In den vergangenen Wochen war es in Innsbruck wiederholt zu frühmorgendlichen Verkehrsblockaden der Gruppierung gekommen. Zuletzt traten auch Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Universität Innsbruck an deren Seite und legten den Verkehr bei der Ottoburg lahm.

Keine Freude mit der Aktion hatte die ÖVP. „Wer andere Menschen daran hindert, zur Arbeit zu kommen, ihre Kinder in die Schule oder in den Kindergarten zu bringen, handelt bewusst verantwortungslos und zum Schaden unserer Gesellschaft“, meinte der Landtagsabgeordnete Christoph Appler und sprach von „sinnlosem Klima-Aktionismus". Generell seien diese „so genannten Klimakleber-Aktionen" absolut kontraproduktiv und würden dem Klimaschutz mehr schaden als nützen. Die Mehrheit der Bevölkerung sei von diesen sinnlosen Störaktionen zunehmend genervt, behauptete Appler.

Kein Verständnis für die Aktion zeigte wie in den Vorwochen auch die FPÖ. Landesparteiobmann Markus Abwerzger wetterte via Aussendung:

Die Klimakleber sollten sich besser an die Dienstautos von Mattle, Dornauer und Co. kleben, anstatt jene zu terrorisieren, die auf dem Weg zur Arbeit sind, oder Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, zur Weißglut zu treiben.
Markus Abwerzger, FPÖ-Obmann Tirol

Auch in Salzburg fanden Montagfrüh zeitgleich Klimaproteste statt. In der Stadt klebten sich drei Aktivisten am Ende des Giselakais auf den Asphalt und blockierten dadurch die Straße. Sie saßen auf dem Zebrastreifen direkt vor der Einfahrt Richtung Schwarzstraße bzw. Staatsbrücke, wodurch sich rasch ein Stau bildete. Die Polizei begann dann, die drei festgeklebten Personen mit einem Lösungsmittel vom Asphalt zu lösen. Gegen 9.00 Uhr war die Aktion beendet und der Stau löste sich allmählich wieder auf. (TT.com)

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