Thiem bei Rückkehr nach Indian Wells an Coup 2019 erinnert
Seit seinem Finalsieg vor vier Jahren gegen Roger Federer hat er dort nicht mehr gespielt, diesmal macht er es per Wildcard.
Indian Wells – Tennis-Ass Dominic Thiem tritt beim Masters-1000-Tennisturnier in Indian Wells in der Nacht auf Freitag (3.00 Uhr MEZ/live Sky) quasi als Titelverteidiger an. Seit seinem Finalsieg vor vier Jahren gegen Roger Federer hat er dort nicht mehr gespielt, diesmal macht er es per Wildcard. Die Vorzeichen sind ähnlich wie 2019, als er mit einer Minus-Saisonbilanz angereist war. Mit seinem bisher einzigen Titelgewinn auf dieser Turnierebene schaffte Thiem dann die Wende.
"Ich bin in einer wirklich schlechten Situation hergekommen", erinnerte sich der 29-Jährige im ATP-Interview am Vortag seines Auftaktmatches gegen den Franzosen Adrian Mannarino. "Ich habe nicht gut gespielt, habe mir nicht viel erwartet. Dann habe ich besser und besser gespielt und Matches gewonnen." In den ersten drei Runden blieb Thiem ohne Satzverlust, profitierte dann vom Nichtantreten des Franzosen Gael Monfils im Viertelfinale, ehe er im Halbfinale den Kanadier Milos Raonic in die Schranken wies. An das Endspiel hat Thiem ganz besondere Erinnerungen.
Erster Sieg bei einem Masters-1000-Event
"Im ersten Satz hat Roger mit mir gespielt. Er hat auf seinem besten Niveau agiert und wenn er das macht, ist es unmöglich, gegen ihn anzukommen. Es war ein unglaubliches Erlebnis, gegen jemand mit so einem guten Tennis zu spielen", sagte der Lichtenwörther über den 2022 zurückgetretenen Eidgenossen. Thiem habe auf ein schwächeres Game Federers im zweiten Satz gehofft, dazu kam es dann auch und der Außenseiter schaffte die Wende. Am Ende stand ein 3:6,6:3,7:5-Sieg von Thiem, womit er bei drei Finalteilnahmen erstmals ein Masters-1000-Event gewann.
Einen Unterschied zu 2019 gibt es aber doch, denn nach einer Auftaktniederlage in Rio de Janeiro hatte Thiem damals entschieden, frühzeitig nach Indian Wells zu gehen und sich auf den Event physisch und mit seinem Tennis intensiv vorzubereiten. Zwischen seinem Out in Rio und dem Auftakt in Indian Wells waren 18 Tage gelegen. "Das war eine gute Entscheidung, weil ich die zwei Wochen davor wirklich schlecht gespielt hatte." Diesmal schob Thiem nach Rio noch das Turnier in Santiago ein, seit der dortigen Startniederlage sind nun nur neun Tage vergangen.
Auch im Doppel im Einsatz
Thiem tritt auch im Doppel an, und zwar an der Seite des norwegischen Einzel-Weltranglistenvierten Casper Ruud. Auftaktgegner ist das kroatische Parade-Doppel Nikola Mektic/Mate Pavic (4). Lucas Miedler spielt in der Woche nach dem mit Alexander Erler in Acapulco eingefahrenen Turniersieg ebenfalls im Indian-Wells-Doppel, aber mit Cameron Norrie statt mit Landsmann Erler. Für Erler/Miedler wäre es sich mit dem Cut nicht ausgegangen, die Variante mit Norrie hat sich dann ergeben. (APA)