Waffenexporte massiv gestiegen: USA profitieren von Europas Aufrüstung
Stockholm – Wegen der Spannungen mit Russland sind die Waffenexporte in Europa in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Im Zeitraum 2018 bis 2022 gegenüber den Jahren zuvor waren es um 47 Prozent mehr, in den europäischen NATO-Ländern waren es sogar um 65 Prozent mehr. Nutznießer der Entwicklung sind die USA, die ihre Position als größter Waffenexporteur weiter ausbauten, wie aus einem heute Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) hervorgeht.
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Während in Europa aufgerüstet wurde, sank weltweit der Umfang der Waffentransfers im Zeitraum 2018 bis 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 bis 2017 um 5,1 Prozent. Zurück gingen die Waffenimporte vor allem in Afrika (-40 Prozent). Einen Anstieg gab es wegen der geopolitischen Spannungen mit China und Nordkorea bei den Waffenimporten in Ostasien. Die größten Zuwächse verzeichneten Südkorea (+61 Prozent) und Japan (+171 Prozent). Hauptlieferant waren die USA.
Der größte Waffenimporteur der Welt bleibt Indien, auch wenn dessen Einfuhren im Untersuchungszeitraum zurückgingen. An zweiter Stelle folgt Saudi-Arabien und das kleine Emirat Katar, das seine Importe zuletzt um 311 Prozent steigerte.
Der US-Anteil an den weltweiten Waffenexporten stieg im Untersuchungszeitraum von 33 auf 40 Prozent. Die Ausfuhren des zweitgrößten Exportlands Russland sanken hingegen von 22 auf 16 Prozent der weltweiten Exporte. Grund ist, dass Russland der Versorgung der eigenen Streitkräfte Vorrang einräumt. Aufgrund der Sanktionen gegen Russland und des Drucks der USA und ihrer Verbündeten dürfte die Nachfrage anderer Staaten nach russischen Waffen auch weiter gering bleiben, heißt es im Bericht.
Größter Empfänger russischer Waffen ist weiterhin Indien, und Russland ist auch der Hauptlieferant von Waffen für Afrika. 40 Prozent der afrikanischen Rüstungsimporte stammten 2018 bis 2022 aus Russland.
An dritter Stelle der größten Exportländer von Kriegsgerät liegt Frankreich, das seinen Anteil an den weltweiten Waffenausfuhren in den Jahren 2018 bis 2022 von 7,1 Prozent auf elf Prozent erhöhte. (TT, APA)