HCI scheitert an Wien: Mit einem Ohrwurm in den Urlaub
Der HC Innsbruck scheiterte im Viertelfinale der ICE Hockey League. Die Haie waren beim 1:5 im sechsten Spiel in Wien über weite Strecken chancenlos und verloren die best-of-seven-Serie mit 2:4.
Wien – „Song 2“ ist nicht nur der größte Hit der Indie-Rockband Blur, sondern auch die Torhymne der Vienna Capitals. Das Lied mit dem charakteristischen „Woo-hoo“ im Refrain wird die Haie am Sonntagabend wohl bis in die Träume verfolgt haben. Gleich fünf Mal erklang der Torjubel vor 4750 Zuschauern in der Steffl Arena – damit ist die lange so heldenhafte Saison der Innsbrucker vorbei, die Wiener entschieden die Best-of-seven-Serie mit 4:2 für sich ...
Dabei hatte alles so schön begonnen: „Hurra, Hurra, die Innsbrucker sind da!“ Die knapp 50 mitgereisten HCI-Fans sorgten schon vor der Steffl Arena für ordentlich Wirbel – und ernteten teils auch verwunderte Blicke. Was irgendwie auch logisch war, schließlich ist die laute Fan-Abordnung der Tiroler durchaus neu und auch ein Zeichen dafür, dass der HC Innsbruck in dieser Saison mindestens zwei Schritte nach vorne gemacht hat.
Auf der Eisfläche ließen sich die Wiener davon freilich nicht beeindrucken, im Gegenteil: Die Innsbrucker hatten kaum Zugriff, wirkten fast überrascht von der Offensivpower der Wiener und die 1:0-Führung nach sieben Minuten durch Jeremie Gregoire war hochverdient. Kurz danach retteten Tom McCollum und die Stange. Und als Matt Bradley nach einer wunderschönen Kombination zum 2:0 traf, war klar: Die Haie müssen sich etwas einfallen lassen. Bevor es zum ersten Pausentee ging, entlud sich der Druck aber noch in einem Faustkampf. Zumindest diesen entschied Tyler Coulter für sich, das folgende Haie-Powerplay blieb aber ergebnislos.
Und als Corey Mackin in der 23. Minute die große Chance auf den Anschlusstreffer liegen ließ, rückte das vorzeitige Saison-Aus immer näher. Die Tiroler waren zwar nun deutlich aktiver, ein Treffer gelang aber nicht. Auch weil der starke Vienna-Keeper Steen gegen Coulter zur Stelle war (32.). Die Caps demonstrierten dann mit dem 3:0 durch „Mr. Doppelpack“ Gregoire gnadenlose Effektivität. Die versteinerte Miene von Headcoach Mitch O’Keefe sprach Bände. „Wir sitzen zu viel auf der Strafbank. Aber wir haben noch 20 Minuten und werden sicher nicht aufgeben“, ließ HCI-Angreifer Thomas Mader am Weg in die letzte Drittelpause wissen.
Doch gleich zu Beginn ließ Tyler Coulter bei einem Break den Anschlusstreffer (43.) liegen. Wer solche Möglichkeiten vergibt, kann sich am Ende auch nicht beschweren, wenn die Saison frühzeitig endet. Zehn Minuten vor Schluss kamen die Haie durch Simon Bourque zum Anschluss. Der vierte Treffer der Caps fast im Gegenzug zerstörte die leisen Comeback-Träume aber umgehend. Am Ende gab es ein 1:5. „Wenn man in drei Heimspielen nicht gewinnt, wird es schwer“, wusste Angreifer Martin Ulmer, dass die Serie nicht am Sonntagbend verloren wurde ...
ICE Hockey League – Play-off-Viertelfinale
Best of seven; 6. Spiel:
Vienna C. – HC IBK 5:1 (2:0, 1:0, 2:1). Tore: Gregoire (7., 34.), Bradley (17.), Zimmer (51., 59./EN) bzw. Bourque (50.).
Endstand in der Serie: 4:2 (5:1, 4:1, 1:2 n.V., 5:2, 0:4, 6:4)
Linz – Bozen 2:1 n.V. (1:1, 0:0, 0:0/1:0). Tore: Lebler (7.), Schumnig (68.) bzw. McClure (18.). Serie: 3:3. Entscheidung am Dienstag.
Bereits im Halbfinale: Salzburg (4:0 gegen Fehervar), KAC (4:1 gegen Villach).