„Kubikmeter Holz mehr pro Sekunde“, Warnung vor Klimakrise
Zum heutigen „Tag des Waldes“ gibt es ein Plädoyer für die Holznutzung ebenso wie Warnungen vor den Klimakrise.
Innsbruck – Seit 2012 findet laut UNO am 21. März der „Tag des Waldes“ statt. Gerade in Zeiten von Klimawandel, Trockenheit und Schädlingsbefall werde die Bedeutung der Wälder, aber auch die verantwortungsvolle Nutzung wichtiger, sagt der Geschäftsführer von Pro Holz Tirol, Rüdiger Lex. Wälder seien große Kohlenstoff-Speicher, es brauche aber auch für die Klima-Fitness und die Baumgesundheit eine ständige Verjüngung der Waldbestände. Daher gehe es um die wirtschaftliche Nutzung des Waldes, gerade auch als ökologischer und klimafreundlicher Baustoff. „Jeden Tag wächst in Tirol und Österreich ein Fünftel mehr Holz zu, als den Wäldern entnommen wird.“ Der Wald sei weder ein Museum noch ein Tierpark, sondern auch ein Lebens- und Wirtschaftsraum, der genutzt werden solle.
In Tirol sind laut Lex 41 Prozent der Landesfläche bewaldet, in Österreich sogar 48 Prozent (Spitzenreiter ist die Steiermark mit 60 Prozent). Jede Sekunde wachse der Waldbestand in Österreich um einen Kubikmeter an (das seien 3500 Fußballfelder im Jahr), in Tirol alle acht Minuten um 40 Kubikmeter.
Tirols Holzwirtschaft sorge für insgesamt 30.000 Voll- und Teilzeitjobs und Milliarden- umsätze, von den Holzriesen Egger, Binder und Pfeiffer bis hin zu vielen Tischlereien und anderen Holzverarbeitern und der Forstwirtschaft. Vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt habe Tirol hier einen exzellenten internationalen Ruf, so Lex.
„Die Bäume und wir stecken in einer massiven Klimakrise, sämtliche Wälder jedoch zu Kohlenstoff-Museen verkommen zu lassen und stattdessen weiterhin auf schädliche fossile Energieträger oder Risikotechnologien wie Atomkraft zu setzen, wäre ein fataler Irrweg“, meint auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ), Josef Moosbrugger. Noch immer entfielen 69 Prozent des österreichischen Energieverbrauchs auf fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas. Bäume im Alter von 40 bis 60 Jahren würden am meisten klimaschädliches CO2 aufnehmen.
Der World Wide Fund for Nature (WWF) fordert eine Anpassung des Forstgesetzes an die Klimakrise. In Österreich speichern die Wälder laut WWF rund eine Milliarde Tonnen Kohlenstoff, in den letzten Jahren hätten sie aber mehr CO2 an die Atmosphäre abgegeben als aufgenommen und seien damit „vom Klimaschützer zur Klimabelastung geworden“.
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