Digitale „Kunst"

Mögliche Festnahme von Donald Trump: KI simuliert erschreckend realistische Bilder

Bellingcat-Gründer Eliot Higgins ließ sich von einer Software künstlich hergestellte Bilder ausspucken, die eine mögliche Festnahme Donald Trumps zeigen.

New York – Dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump drohen in mehreren Fällen Gerichtsprozesse. In einem könnte eine Anklage kurz bevorstehen. Dabei geht es um eine Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Wahl 2016. Trump soll – als verheirateter Mann mit einer schwangeren Ehefrau – eine Affäre mit ihr gehabt haben und sich durch Gelder ihr Schweigen erkauft haben.

Strafbar dabei könnte sein, dass die Zahlung vertuscht und als Anwaltskosten deklariert worden war. Sollte dies als Fälschung von Unternehmensdokumenten ausgelegt werden, wäre dies ein Vergehen. Die Staatsanwaltschaft könnte auch argumentieren, dass die Fälschung begangen wurde, um eine andere Straftat – etwa eine illegale Wahlkampfspende – zu vertuschen. Dann würde es sich um ein Verbrechen handeln.

Der Republikaner selbst bläst in das bereits bekannte Horn, das bei sämtlichen Vorwürfen gegen ihn zur Anwendung kommt: Es handle sich um eine Hexenjagd, die Staatsanwaltschaft sei nicht neutral und verfolge eine politische Agenda. Es gehe darum, ihn als Präsidentschaftskandidaten auszuschalten. Mehr noch: Trump behauptete kürzlich, er werde wohl am Dienstag festgenommen werden. Er forderte seine Anhänger auf, dagegen zu protestieren.

KI erstellte eigene Version einer möglichen Festnahme

Nun ist Dienstag und New York rüstet sich für mögliche Proteste. Manche vertreiben sich die Wartezeit jedoch auch anders – wie etwa der Gründer der Recherche-Plattform Bellingcat Eliot Higgins. Er ließ sich von einer Künstlichen Intelligenz mehrere Bilder ausspucken, wie eine mögliche Festnahme Trumps ausschauen könnte. Darauf zu sehen ist ein tobender Trump, der von mehreren Polizisten zu Boden gerungen wird. Trump, der vor Polizisten davonläuft. Und eine wütende Melania Trump, die einen Polizeiuniform tragenden Donald Trump anbrüllt.

Auf den ersten Blick sind die Fotos dabei sehr realistisch und wagen zu erahnen, was in der nahen Zukunft auf uns zukommt – und wie schwer Realität und Fiktion voneinander zu unterscheiden sein werden. Bereits jetzt wären sicher noch bessere Fotos möglich. Immerhin haben etwa die Polizisten teilweise nur vier Finger oder diese stehen in eigenartigen Winkeln ab – wie man auf den zweiten Blick sieht. Auch dem Missbrauch und der Propaganda sind mit solchen Bildern wohl potentiell Tür und Tor geöffnet. Eine Festnahme von Trump würde etwa niemals so vonstatten gehen. Um seine Anhänger zu Protesten anzustacheln, könnten die Aufnahmen dennoch in den falschen Händen Schaden anrichten.

In einer weiteren "Foto"-Strecke geht es dann übrigens darum, wie Trump in der Zelle oder im Gerichtssaal sitzt. Wie er sich die Haare rauft, seine Kinder weinen – und eine lachende Melania mit Sekt anstößt. Auch diese Bilder haben nichts mit der Realität zu tun.

Bei der KI handelt es sich übrigens um das Programm Midjourney. Die Künstliche Intelligenz ist in der Lage, virtuelle Kunst zu erschaffen. (TT.com)

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