CX-60 und CX-5: Mazda schwingt den Dampfhammer
Mit dem CX-60 Diesel bringt Mazda einen echten Kraftbolzen auf die Straße. Und der Dauerbrenner CX-5, ein Kompakt-SUV, bekommt jetzt elektrische Unterstützung.
Barcelona – Einige Autohersteller setzen auf Downsizing, bauen kleinere Motoren mit weniger Zylindern in ihre Autos ein und zeigen dem Diesel sogar die Rote Karte. Damit hat Mazda nichts am Hut. Die Japaner schwimmen gegen den Strom und halten sich an eine alte Weisheit: Hubraum kann durch nichts ersetzt werden. Außerdem wird der Diesel noch lange nicht in den Ruhestand geschickt. Ganz im Gegenteil. Eindrucksvoll zeigt sich das beim neuen Flaggschiff CX-60. Das stattliche SUV mit klarem Premiumanspruch hat vor Kurzem motorischen Zuwachs bekommen. Zum 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, der als Plug-in-Hybrid eine Systemleistung von 327 PS an alle vier Räder liefert, hat sich ein bärenstarker Selbstzünder gesellt.
Der Reihensechszylinder mit üppigen 3,3 Litern Hubraum, 200 PS und 450 Newtonmetern Drehmoment begeistert mit akkuratem Ansprechverhalten und nachdrücklicher Durchzugskraft. Und er wird dabei noch von einem 48-Volt-Mildhybrid unterstützt. Damit entpuppt sich der Hecktriebler als famoser Raumgleiter mit sportlichem Touch. Denn er schiebt seine knapp 1,9 Tonnen in beachtlichen 8,4 Sekunden an die 100er-Marke und sorgt auch im Reich der Kurven für reichlich Fahrdynamik und Fahrspaß. Noch besser kann es die später folgende Allradversion. Dann stehen 254 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment zu Buche, der Sprint auf Tempo 100 ist in 7,4 Sekunden erledigt. Beide Triebwerke sind mit einer souverän agierenden 8-Gang-Automatik kombiniert. Und obwohl der kultivierte Reihensechser in beiden Leistungsstufen ungeniert seine Muskeln spielen lässt, legt er beim Verbrauch schottische Tugenden an den Tag. 5,0 bzw. 5,3 Liter Diesel reichen für 100 Kilometer. Mittlerweile ist der CX-60 bereits zum Topseller geworden. Seit der Einführung vor wenigen Monaten konnten bereits 25.000 Stück abgesetzt werden. Tendenz stark steigend.
Aber auch beim kleineren Bruder CX-5 tut sich was. Ein Facelift im üblichen Sinne kann Mazda sich locker sparen. Das mehrfach preisgekrönte Kodo-Design hat auch nach fünf Jahren nichts von seiner Anziehungskraft verloren, das Midsize-SUV ist längst zum Dauerbrenner geworden. Doch technisch schwimmen die Japaner in diesem Fall mit dem Strom. Den beiden Vierzylinder-Benzinern (2.0 mit 165 PS und 2.5 mit 194 PS) spendiert Mazda jeweils ein 24-Volt-Mildhybrid-System. Ein integrierter Starter-Generator wandelt die Bremsenergie in Strom um und lädt damit eine kleine Lithium-Ionen-Batterie. Das macht sich unter anderem bei der Beschleunigung bemerkbar und senkt den Verbrauch. Gleichzeitig sinken die CO2-Emissionen um bis zu 13 Gramm pro Kilometer. Außerdem bekommt der Einstiegsbenziner eine Zylinderabschaltung, was pro 100 Kilometern noch einmal 0,6 Liter Sprit sparen soll. Im Modelljahr 2023 hat Mazda auch die Ausstattungslinien neu geordnet. Der Kunde kann unter sieben Linien wählen. Die beim CX-60 eingeführte Sonderlackierung Rhodium White ist jetzt auch für den CX-5 verfügbar. Zusätzliche Konnektivitäts-Features runden die Modellpflege ab.
Unterdessen steigt Mazda weiter kräftig aufs Gaspedal. In Europa konnten im Vorjahr 170.000 Modelle verkauft werden. Und noch heuer folgt mit dem CX-80 der nächste Streich. Die auf der Plattform des CX-60 stehende Langversion kommt im Herbst mit sieben Sitzen. Zudem basteln die Japaner an einer vollkommen neuen Plattform für künftige vollelektrische Modelle.
Mini bereitet dem Clubman ein besonderes Finale
Der eigenwillige Kombi von Mini wird bald Geschichte sein: Mini lässt den Clubman auslaufen, allerdings nicht leise, sondern mit einer Final Edition. Diese ist auf 1969 Stück limitiert, als Erinnerung an den Ur-Clubman aus dem Jahr 1969. Für Österreich sind 20 Einheiten des 4,25 Meter langen, individuell gezeichneten Kleinwagen-Kombis reserviert. Als vor 54 Jahren der Clubman das erste Mal auf die Kundschaft zurollte, äußerte Designer Ray Haynes: „Der Eindruck, dass nur hässliche Dinge funktional sein können, ist verschwunden.“ Bis 1981 bot Mini den ersten Clubman an, unter BMW-Regie feierte das Konzept im Jahr 2007 eine Neuauflage. Damals gab es auf der Beifahrerseite eine hinten angeschlagene Fondtür, außerdem erneut so genannte Split Doors am Heck. Die dritte Generation wuchs dann auf eine Länge von 4,25 Metern und baute auf beiden Seiten konventionelle Seitentüren ein. Das Ladeabteil fasst 1250 Liter. Die Final Edition erhält einen seitlichen Badge mit der Bezeichnung „1 of 1969“ auf der C-Säule. (hösch)