Mann in Polen lebte 13 Jahre mit mumifizierter Leiche seiner Mutter
Ein 76-Jährige hatte den Tod seiner Mutter wohl nicht verkraftet. Nachdem die Frau 2010 gestorben war, grub er die Leiche wieder aus und nahm sie mit nach Hause. Retter fanden den mumifizierten Körper nun auf dem Sofa in seiner Wohnung.
Radlin – In Polen hat ein Mann jahrelang mit der mumifizierten Leiche seiner Mutter gelebt. Der 76-Jährige habe die Tote offenbar seit mehr als 13 Jahren bei sich gehabt, sagte eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft in Gleiwitz (Gliwice) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine DNA-Analyse habe ergeben, dass es sich um seine Mutter handle.
Nach Berichten polnischer Medien bewohnte der Mann in dem schlesischen Ort Radlin einen Teil eines Einfamilienhauses, in dem auch seine Schwester und ihr Mann lebten. Er galt als Sonderling und bekam auch von seinen Verwandten keinen Besuch. Weil sein Verhalten immer auffälliger wurde, rief der Schwager Ende Februar einen Krankenwagen.
Leichnam wieder ausgegraben
Den Rettern bot sich in der Wohnung des 76-Jährigen ein gruseliges Bild: Auf dem Sofa lag die mumifizierte Leiche einer Frau. Ein gerichtsmedizinisches Gutachten ergab, dass die Frau bereits im Jahr 2010 gestorben war. Die Staatsanwaltschaft ließ daraufhin das Grab öffnen, in dem die Mutter des Mannes im Jänner 2010 beerdigt worden war. „Als der Sarg geöffnet wurde, stellte sich heraus, dass darin keine Leiche war“, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Den Medienberichten zufolge soll der 76-Jährige den Tod seiner Mutter nicht verkraftet haben. Er habe die Leiche ausgegraben und sie mit chemischen Substanzen balsamiert. Die verwendeten Substanzen werden derzeit noch untersucht. Der 76-Jährige wurde in ein Krankenhaus eingewiesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Leichenschändung. (APA/dpa)