"Digitale Baueinreichung"

ÖVP-Landesrat Gerber für stärkere Digitalisierung der Baubranche

LR Mario Gerber (ÖVP) will Baueinreichungen zukünftig online möglich machen.
© Falk

Gerber will eine Forcierung auf Landes- und Bundesebene. Ein erster Schritt wäre eine "digitale Baueinreichung" in Tirol. Im Prozess der Digitalisierung wären demnach wohl auch "bundesweite Gesetzesänderungen" notwendig.

Innsbruck, Wien – Tirols Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP) hat sich für die Forcierung der Digitalisierung im Baubereich auf Landes- wie auf Bundesebene ausgesprochen. Als ersten Schritt bringe man in dieser Sache auf Landesebene gerade mit 1. Jänner 2024 die "digitale Baueinreichung" auf Schiene, in weiterer Folge werde es "im Prozess der Digitalisierung" wohl auch entsprechende Gesetzesänderungen auf Bundesebene brauchen, sagte Gerber am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Das Bestreben der schwarz-roten Tiroler Landesregierung sei es, dass "kein Bauwerber mehr zur Gemeindestube fahren muss", betonte Gerber. Er sei jedenfalls in ständigem Austausch mit Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) und sehe dabei, dass die Schritte "in die richtige Richtung gehen".

Digitalisierung "große Chance für Wohlstand"

Die Digitalisierung sei insgesamt "eine große Chance für den Wohlstand in Tirol", sagte der Wirtschaftslandesrat. Das sei gerade gegenwärtig sehr wichtig, weil das Baugewerbe und die Bauindustrie vor "großen Herausforderungen steht". "Sie hat mit Themen wie Teuerung, Lieferengpässen und Personalmangel zu kämpfen", so Gerber. Die Stimmung in der Branche sei zwar "noch gut", doch es gelte jetzt "Pflöcke einzuschlagen" und Entscheidungen zu treffen.

Man müsse jedenfalls berücksichtigen, dass trotz einer prognostizierten Steigerung des Tiroler Baubudgets von 2,29 Mrd. im Jahr 2022 auf 2,41 Mrd. im Jahr 2023 die Inflation über dieser Steigerung von rund 5,1 Prozent liegen werde, hieß es. "Real haben wir es hier und bei den bauwirksamen Leistungen also eigentlich mit einem Rückgang zu tun", hielt Manfred Lechner, Sprecher der Tiroler Bauindustrie, fest. Dazu kämen im Moment "Beschaffungsprobleme" und "hohe Energiekosten", beklagte Lechner.

Um diesen Problemen Herr zu werden, brauche es einige weitere wichtige Schritte, strich Anton Rieder, Vizepräsident der Tiroler Wirtschaftskammer und Innungsmeister des Tiroler Baugewerbes, heraus. Man müsse beispielsweise an Stellschrauben wie dem "geförderten Wohnbau" und der "fairen und regionalen Vergaben" drehen, konstatierte Rieder. Täte man das nicht, könne es "ab Herbst schwierig werden."

Dem schloss sich auch Landesbaudirektor Christian Molzer an. Es sei das Gebot der Stunde "mit Innovation und Flexibilität" auf diese Umstände zu reagieren, erklärte er. Auch er sah in dieser Hinsicht die digitale Baueinreichung als wichtigen Schritt an: "Damit bewegt sich Tirol in Richtung der nördlichen Länder, die uns da weit voraus sind". Auch Rieder stimmt ihm ausdrücklich zu: "Damit geht die Sache in Richtung Transparenz und Beschleunigung der Verfahren." (APA)