Erste Flüchtlinge ziehen in Container in Kufstein
Kufstein – Nun regt sich was. Noch diese Woche sollen rund 50 Geflüchtete ins Kufsteiner Quartier in der Münchner Straße einziehen. 100 Container wurden dafür mit Schlaf- und Kochmöglichkeiten, Sanitäranlage und Aufenthaltsräumen bewohnbar gemacht. Bis zu 150 Personen haben Platz, betreut werden sie von den Tiroler Sozialen Diensten (TSD). Ende April soll der Vorplatz im Rahmen der Freiwilligentage Tirol mit Hochbeeten und Pflanzen attraktiviert werden.
Das von der Stadt Kufstein geforderte Sicherheitskonzept wurde nun rascher als gedacht umgearbeitet. „Unsere Forderungen wurden zu 99 % erfüllt“, gibt sich VBM Stefan Graf (Grüne) zufrieden. Angeregt wurden etwa getrennte (Nass-)Räume, um etwaigen kulturell motivierten Spannungen vorzubeugen. Rund um die Uhr seien mindestens zwei speziell geschulte Sicherheitskräfte vor Ort, erklärt er. Anhalterechte haben sie keine – „in diesem Fall sind wir auf die Polizei angewiesen“. Diese sei in die Erarbeitung des Konzepts involviert gewesen.
In Tirol sind derzeit rund 5500 Personen in der Grundversorgung, 3500 davon werden von den TSD betreut. Integrationsreferent LHStv. Georg Dornauer verweist auf die humanitäre Verantwortung, die Bundesländerquote sei nun zu 75 % erfüllt. Der Erwerb der deutschen Sprache sei ein Muss für die Integration. In Kufstein werde es Sprachkurse geben „mit besonderem Fokus auf Alphabetisierung, Werte- und Orientierungswissen“, so Birgit Hohlbrugger, Teamleitung „Deutsch&Akademie“ der TSD. Zudem bietet ein Team des Tiroler IntegrationsKompass (TIK) Beratung und Coaching zur Berufsvorbereitung vor Ort. (jazz)