Rückläufige Preise

Höhenflug am Markt vorerst vorbei: Wird Wohnraum billiger?

Symbolfoto.
© Chris Emil Janssen via www.imago-images.de

Steigende Zinsen führen in Tirol zu weniger Wohnungskäufen, 2023 könnten Preise sinken.

Wien, Innsbruck, Amstetten – Der Höhenflug am Markt für Eigentumswohnungen dürfte vorerst vorbei sein. Das zeigt eine Analyse des Immobilienvermittlers Remax. Die Verkaufszahlen der Wohnungen sind 2022 wieder auf das Niveau von 2017 bis 2020 zurückgefallen. Und auch bei den Preisen scheint es eine Trendwende zu geben: Der Preisanstieg war im vierten Quartal 2022 deutlich geringer als im Vorquartal.

In Tirol wurden 2022 um 10,7 Prozent weniger Wohnungen verkauft, der Österreichdurchschnitt lag bei -10,1 Prozent. Mit 5115 Verbücherungen bleibt Tirol österreichweit auf dem fünften Rang. Im Fünfjahresvergleich ist dies, so die Remax-Berechnungen, ein Minus von 10,8 Prozent, im Zehnjahresvergleich jedoch ein Plus von 47,9 Prozent. „Die Verbücherungszahlen für Wohnungen im 1. Quartal 2023 zeigen uns, dass wir uns auf eine weitere Abschwächung des Marktes einstellen müssen“, meint Remax-Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer.

Neben steigenden Zinsen und verschärften Kreditvergaberichtlinien hätten auch Corona-Nachwehen, die hohe Inflation und weltweite Krisen zur allgemeinen Verunsicherung beigetragen. Der Markt habe sich im Jahresvergleich gedreht, die Nachfrage sei deutlich zurückgegangen und das Angebot spürbar gestiegen. „Sollten sich die Rahmenbedingungen am Markt nicht ändern, ist im Jahr 2023 tendenziell mit rückläufigen Preisen zu rechnen.“

Wer in Tirol wohnen will, muss, so die Analyse, den dritthöchsten Wohnungspreis zahlen – nur in Wien und Vorarlberg sind die Preise noch höher. 314.412 Euro kostete 2022 eine typische Wohnung, eine Steigerung um +15.611 Euro (+5,2 Prozent). Pro Quadratmeter zahlen Kaufinteressenten 4647 Euro (+327 Euro) bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 69,9 m². Am meisten Wohnungen verkauft wurden 2022 in Reutte, gefolgt von Schwaz und Lienz. Imst verliert am meisten vor Landeck und Innsbruck Land. Am meisten zugelegt haben die Preise in Landeck, Kufstein, Schwaz und Innsbruck. Günstiger wurde ein Wohnungskauf in Kitzbühel, sowohl im billigen als auch im teuren Segment. (ver)

🔗 Mehr zum Thema:

undefined

Zahlen für 2022 vorgelegt

Keine neuen Freizeitwohnsitze, mehr Bauland: Land Tirol zieht zu Widmungen Bilanz