⚽ Tor nach zwölf Sekunden

WSG legte los wie die Feuerwehr und feierte 4:0-Sieg gegen den WAC

Thomas Sabitzer bat seine Teamkollegen bereits nach wenigen Sekunden zur Jubeltraube.
© EXPA/STEFAN ADELSBERGER

1:0 nach zwölf Sekunden, 2:0 in Minute 19, 3:0 und Deckel drauf in der 23. Spielminute: Die WSG sorgte am Freitag gegen den WAC im Tivoli früh für klare Verhältnisse. Der erste Sieg in der Qualigruppe nahm ordentlich Druck von den Schultern der Tiroler.

Innsbruck – Nach sechs Spielen ohne Sieg und nur einem Remis kehrte die WSG Tirol am Freitagabend beim Heimspiel gegen den WAC in die Erfolgsspur zurück. Die Elf von Trainer Thomas Silberberger legte beim 4:0-Erfolg mit drei Toren in den ersten 23 Minuten los wie die Feuerwehr und sorgte schnell für klare Verhältnisse.

Thomas Sabitzer nach wenigen Sekunden, Interimskapitän Felix Bacher nach einer Sulzbacher-Ecke per Kopf (19.) und Julius Ertlthaler nach dem zweiten Assist von Tim Prica (23.) zeichneten für die Treffer der Wattener verantwortlich. Für den Endstand sorgte Raffael Behounek in der Nachspielzeit im Anschluss an eine weitere Ecke.

📊 WSG Tirol - WAC 4:0 (3:0)

  • Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Lechner.
  • Tore: 1:0 (1.) Sabitzer, 2:0 (19.) Bacher, 3:0 (23.) Ertlthaler, 4:0 (91.) Behounek
  • WSG: Ozegovic - Ranacher, Bacher, Behounek, Schulz (92. Stumberger) - Sulzbacher, Naschberger, V. Müller, Ertlthaler (83. Rogelj) - Sabitzer (74. Forst), Prica (83. Tomic)
  • WAC: Bonmann - Jasic, Oermann, Bukusu (74. Schifferl), Anzolin (46. Novak) - Kerschbaumer (75. P. Müller), Omic, Taferner - Veratschnig (46. Röcher), Baribo, Malone (65. Ballo)
  • Gelbe Karten: Sabitzer, Ertlthaler bzw. Baribo
  • Die Besten: Sabitzer, Prica, Ertlthaler bzw. keiner

Nach der Auftaktniederlage in der Qualigruppe gegen Altach in der Vorwoche war der Sieg Balsam auf der WSG-Seele. Kommende Woche sind die „Kristallbuam“, die nun wieder an der Spitze stehen, erneut am Freitag im Einsatz. Dann heißt der Gegner SV Ried (19.30 Uhr/live TT.com-Ticker).

⚽ Zum Spiel:

🟢 Blitzstart: In insgesamt sechs sieglosen Spielen wartete die stumpfe WSG-Offensive bis zum Anpfiff auch 314 Minuten auf einen eigenen Treffer. Und dann eilte Hendrik Bonman zu Hilfe: Der WAC-Goalie wollte eigentlich seinen Außenverteidiger anspielen, schoss aber Innenverteidiger Tim Oermann ab, von dem die Kugel zu Thomas Sabitzer prallte: Der nahm das Geschenk an, spielte mit Sturmpartner Tim Prica einen Doppelpass und erzielte nach zwölf (!) Sekunden das schnellste Saisontor zum 1:0. Es war der zweitschnellste Treffer der Bundesliga-Geschichte. Der Tscheche Patrik Jezek hatte im Juli 2007 beim Duell zwischen Red Bull Salzburg und Altach bereits nach zehn Sekunden getroffen.

🟢 Kapitän: Die alten 22-jährigen Tiroler Schulkollegen Felix Bacher (WSG) und Matthäus Taferner (WAC) führten ihre Teams erstmals aufs Feld. Und aus Bacher hatte im Vorfeld auch das Orakel gesprochen. „Wir müssen bei Standardsituationen gefährlicher werden.“ Gesagt, getan. Nach einem Sulzbacher-Eckball netzte Bacher völlig freistehend zum 2:0 (19.) ein. Es war sein erster Bundesliga-Treffer im 39. Bundesliga-Match, auch sonst agierte der Abwehrturm an der Seite von Raffael Behounek bärenstark.

Nach zwölf Sekunden haben wir das 1:0 gemacht und dann haben wir gesehen, was bei uns möglich ist. Vor dem Match haben wir gesprochen „Blockade, Blockade, Blockade“. Ich bin stolz, wie wir das heute gelöst haben.
Thomas Silberberger, WSG-Trainer

🟢 Schwedenbombe: Viel gescholten in den vergangenen Wochen, war Tim Prica wieder dick da. Der 20-jährige Linksfuß lieferte auch die Vorlage zum 3:0 (23.), das ein seltenes Vergnügen für Julius Ertlthaler darstellt: Denn es war wie bei Bacher Ertlthalers erster Saisontreffer und erst der dritte gesamt in über 100 Bundesliga-Spielen. Prica war bei drei weiteren Torschüssen (32., 37., 39.) brandgefährlich. Der WAC bot den Wattenern auch extrem viele Räume an.

🟢 Ozegovic: Der Nachname des WSG-Schlussmanns begann auch mit einem „O“ – statt dem verletzten Ferdl Oswald, den nach einem vorangegangenen Bandscheibenvorfall wieder der Rücken zwickt, stand aber Benni Ozegovic zwischen den Pfosten. Und der 23-Jährige hatte in der Anfangsphase einen großen Moment, als er einen Jasic-Schuss mit den Fingerspitzen an die Stange lenkte. Wer weiß, wie das Match gelaufen wäre, hätte dieser scharfe Schuss zum 1:1 eingeschlagen. Bei WSG-Kapitän Oswald steht die genaue Diagnose noch aus.

🟢 Cleverness: Im zweiten Durchgang ging es darum, die Uhr runter zu spielen. Die Wolfsberger wurden zwar etwas gefährlich, richtig brenzlig wurde es im WSG-Strafraum aber nur sehr selten. Ein Taferner-Schuss über die Querlatte (62.) war nennenswert, schon zuvor hatte Behounek aber das 4:0 am Kopf. Das glückte dem Abwehrchef in der Nachspielzeit (91.), die dritte Torpremiere.

🟢 Punktepolster: Der klare Erfolg brachte den Gastgebern wieder die Tabellenführung in der Quali-Gruppe und im Abstiegskampf acht beruhigende Punkte Vorsprung auf Ried und Hartberg ein.

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