Nach Bärenattacke auf Jogger

Eltern des Bären-Opfers fordern Gerechtigkeit, Trentiner LH angezeigt

Nach einer tödlichen Attacke auf einen Jogger hatte, der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti die „Problembärin" JJ4 zum Abschuss freigegeben.
© Provincia di Trento

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti hat den Abschuss der „Problembärin" JJ4 angeordnet. Nachdem diese vor zehn Tagen einen Jogger getötet hatte.

Trient – Die Saga um die italienische „Problembärin“ JJ4, die vor zehn Tagen einen 26-jährigen Jogger im Trentiner Val di Sole getötet hat, geht weiter. Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti ist von Tierschützern wegen „Anstiftung zu einer Straftat“ angezeigt worden, nachdem er den Abschuss der Bärin angeordnet hatte. Die Klage wurde am Samstag von der Europäischen Tierschutzpartei bei der Staatsanwaltschaft Trient eingereicht.

Am Freitag hatte eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Trient für Aufsehen gesorgt. Das Gericht hatte den Befehl zum Abschuss der Problembärin, den Fugatti erlassen hatte, vorerst ausgesetzt und damit der von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung stattgegeben.

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Daraufhin meldeten sich die Eltern des 26-jährigen Opfers, Andrea Papi, im italienischen Fernsehsender Rai 1 zu Wort. „Auch ich bin gegen den Abschuss, aber sie (der Umweltverband, Anmerkung der Redaktion) sollten sich ruhigen Gewissens fragen: Was wäre, wenn es einem Ihrer Kinder passiert wäre?“, erklärte Papis Mutter, Franca Ghirardini im TV. Papis Vater, Carlo Papi übte scharfe Kritik an jenen, die das Wiederansiedelungsprojekt von Bären initiiert hatten. „Ich versuche zu vergeben, aber im Moment geht das noch nicht. Man wusste doch, was passiert, es gab insgesamt schon acht Fälle mit den Bären. Aber das reicht natürlich immer noch nicht, um sie umzusiedeln oder ihre Anzahl zu begrenzen“, sagte der Vater zu Rai 1.

Bei dem Tier handelt sich um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Problembären“ Bruno. Bereits 2020 sollte das Bärenweibchen erlegt werden. (TT, APA)

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