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Jeep schickt den Rächer los: Erste Ausfahrt mit dem Elektro-Jeep Avenger

Den Avenger bietet Jeep derzeit ab 37.000 Euro an, eine Preiserhöhung um 500 Euro wird gerade diskutiert.
© Höscheler

Fuengirola – Andalusische Verkehrsverbindungen abseits touristenwirksamer städtischer Zentren sind häufig dies: mit aufgerissenem Asphalt versehen, mit tiefen Schlaglöchern verbunden, eng, abschüssig und unübersichtlich. Für herkömmliche Pkw gilt die Maxime: meiden. Für ein Jeep-Modell jedoch heißt es: befahren. Selbst für einen lupenreinen Fronttriebler wie den Avenger hat Jeep Offroad-Talente geschaffen, wie die erste Ausfahrt mit dem 4,08 Meter langen Elektrowagen ans Tageslicht bringt. Kurze Überhänge, großzügige vordere und hintere Böschungswinkel (20 bzw. 32 Grad), ein ausreichend großer Rampenwinkel (20 Grad), dazu eine Bodenfreiheit von rund 200 Millimetern und Unterfahrschutz sowie Kunststoffbeplankung rundum – damit kann es über Stock und Stein gehen. Erst recht mit dem Fahrprogramm Selec-Terrain, das neben Normal, Sport und Eco noch Fahrzeugeinstellungen wie Schlamm, Sand und Schnee mit sich bringt und der angetriebenen Vorderachse mehr Schlupf zugesteht. Selec-Terrain bietet sich tatsächlich auf den groben, verwinkelten Schotterwegen in der Nähe von Málaga an, mit Bravour schafft der 2WD die Passagen, Gefälle ebenso wie steile Aufstiege.

Dabei gerät fast ins Hintertreffen, dass der Avenger, allem Offroad-Gepränge zum Trotz, ein Elektroauto ist, das erste, das Jeep zur Serienreife gebracht hat. Der Antrieb stammt aus dem Stellantis-Motorenportfolio, ist 156 PS stark und entwickelt ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern. Den nötigen Strom bezieht das Triebwerk aus einem 54-kWh-Akku (Netto-Kapazität: 51 Kilowattstunden). Das reicht laut Hersteller für eine WLTP-Reichweite von 404 Kilometern – im mehr als 30 Grad heißen Südspanien bot der Bordcomputer 378 Kilometer bei voller Ladung an. Der Hitze zum Trotz blieb die Reichweite während der Erprobung bei gleichzeitig aktiver Klimaautomatik recht stabil.

Das Manövrieren abseits des Asphalts und das Verhalten des Antriebsstrangs interessierten vorrangig, doch der Avenger kann noch mehr: gut aussehen zum Beispiel. Der Semi-Offroader stellt sich selbstbewusst mit Jeep-typischer Kühlergrill-Optik, massiv gezeichneten Seitenschwellern und kantigem Gehäuse ins Rampenlicht, innen dominieren zwei vollwertige digitale Anzeigen für die Instrumente und das Infotainmentsystem (Uconnect). Das Fahrwerk ist für einen Kleinwagen (Jeep zählt ihn zu den subkompakten Sport Utility Vehicles wie den größeren Bruder Renegade) ausreichend komfortabel, das Sitzgestühl wirkte robust.

Preismäßig geht der Avenger (Rächer) ambitioniert ins Rennen: Mit neuer Preisliste, ab Mai gültig, ist der kleine Jeep ab 37.500 Euro bestellbar. Weitere Ausstattungsstufen sind Longitude, Altitude und Summit. Mit ersten Auslieferungen dürfen Kunden im Juni rechnen.

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