Kosten über Kopf gewachsen

Gedenkausstellung für Paznauner Künstler Mathias Schmid ist geplatzt

Im vergangenen Jahr traf man sich, um die Ausstellung vorzubereiten. Nun musste sie abgesagt werden.
© Wenzel

Die Mathias-Schmid-Gedenkausstellung auf Schloss Landeck fällt ins Wasser. Der Museumsverein blieb auf Kosten sitzen und zog die Reißleine.

Landeck, Innsbruck – Dreieinhalb Jahre hatte man geplant, vorbereitet und organisiert. Eine Gedenkausstellung für den bekannten Paznauner Künstler Mathias Schmid auf Schloss Landeck war von langer Hand vorbereitet. 2023 jährt sich der Todestag des Genre- und Historienmalers zum 100. Mal. Die Eröffnung war für 5. Mai geplant.

„Wir mussten die Reißleine ziehen“, erklärt Museumsobmann Christian Rudig die relativ kurzfristige Absage. Bei einer Krisensitzung wurde die Ausstellung, deren Vorbereitung schon weit fortgeschritten war, ad acta gelegt. „Uns wären die Kosten über den Kopf gewachsen“, sagt Rudig.

Dabei sollte das Schloss anfangs mehr oder weniger nur die Ausstellungsräume zur Verfügung stellen, wie er erläutert. Initiatoren waren andere: Der Leiter des Ischgler Mathias-Schmid-Museums, Erwin Cimarolli, war 2019 an die Tiroler Landesmuseen herangetreten, um eine Gedächtnisausstellung anzuregen. Dort bedauerte man, dass das aufgrund eines geplanten Museumsumbaus nicht möglich sei, verwies aber auf das Schloss Landeck. Grundgedanke war, dass es eine Ausstellung des Ferdinandeums wird, sagt Rudig. Von dort sollten mehrere Bilder zur Verfügung gestellt werden. Es gab auch eine Zusage für die Kostenübernahme beim Bildtransport und der Versicherung für die Leihgaben des Mathias-Schmid-Museums.

Nach dem Wechsel der Geschäftsführung in den Landesmuseen von Peter Assmann zu Karl C. Berger wären nicht nur die Druckkosten für die Broschüre Sache des Vereines geworden, auch vom Bildtransport zwischen Ischgl und Landeck wollten die Landesmuseen nichts mehr wissen, sagt Rudig. Allein das hätte 15.000 bis 20.000 Euro gekostet, erklärt er. Zudem hätten nach einer Begehung die klimatischen Bedingungen in den Ausstellungsräumen nicht den Anforderungen des Ferdinandeums entsprochen. „Das hätte man noch hinbekommen.“ Das Finanzielle war aber nicht zu stemmen. „Jetzt waren wir bei 20.000, 25.000 oder 30.000 Euro.“

Karl C. Berger, Geschäftsführer der Landesmuseen, bestätigt, dass es eine „prinzipielle Zusage, die Ausstellung mit Dienstleistungen und Leihgaben zu unterstützen“, gab. Auch das Abholen der Gemälde von Ischgl soll von Peter Assmann zugesagt worden sein, sagt Berger. „Das dürfen wir eigentlich gar nicht machen, es geht hier um Fragen der Versicherung, die wir für fremde Objekte nicht übernehmen können.“ Den Transport hätte man wohl noch erledigt, aber es fehlten die zeitlichen Ressourcen für die fachgerechte Verpackung der Gemälde. Größtes Problem seien aber die klimatischen Standards, die nicht erfüllt werden konnten, und die baulichen Gegebenheiten – hier wären Spezialtransporte nötig –, bedauert Berger.

Christian Rudig will niemandem die Schuld geben – „das ist blöd gelaufen“. Er rechnet das dem „kurzfristigen Wechsel“ der Führung im Landesmuseum zu.

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