Appell an Politik: Wohnbau-Flaute wird noch „ein großes Problem“
Wien – Der Wohnbau wird spürbar zurückgehen. Heuer dürften zwar in Österreich mit 47.700 Wohneinheiten noch rekordverdächtig viele Wohnungen fertig gestellt werden, danach geht es aber bergab, wie der Neubaubericht der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und die Firma Exploreal zeigen.
Wie berichtet, sind die Baubewilligungen im vergangenen Jahr um rund ein Viertel eingeknickt, das wirkt sich zeitverzögert auf die Anzahl der fertig gestellten Wohnungen aus. „Anhand der Baugenehmigungen lässt sich jetzt bereits ein Rückgang bei den Fertigstellungen erkennen. Sollte der Rückgang auf eine gleichbleibende Nachfrage treffen, so könnte es in den kommenden Jahren einen Engpass bei den Wohneinheiten geben“, erklärt der stv. Immobilien-Fachverbandsobmann Johannes Wild. Dies betrifft sowohl Miete als auch Kauf.
Im Vergleich zum Vorjahresbericht, der die Jahre 2020 bis 2022 betrachtet, werde die Fertigstellungsquote von 4,84 auf 3,68 Wohneinheiten pro 1000 Einwohner sinken. Fachverbandsobmann Gerald Gollenz appelliert an die Politik: „Wenn jetzt nicht rasch sinnvolle Maßnahmen gesetzt werden, um einem Engpass für Wohnraum entgegenzuwirken, dann haben wir in drei, vier Jahren ein großes Problem.“
Die durchschnittlichen Wohnungs-Quadratmeterpreise haben sich in allen Bundesländern erhöht, berichtet Exploreal-Geschäftsführer Matthias Gosse. Tirol habe dabei mit 6018 Euro pro Quadratmeter die höchsten durchschnittlichen Eigennutzerpreise, ähnlich wie Wien mit 5994 Euro. Am günstigsten kauft man demnach in der Steiermark, mit durchschnittlich 3622 Euro pro Quadratmeter.