Forschungen in St. Johann

Zweiter Eingriff soll erspart werden: Kleine Schrauben leisten Knochenjob

Knochenschrauben aus menschlichem Gewebematerial werden am Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol eingesetzt.
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St. Johann – Wenn Knochen nach einer Verletzung zusammengefügt werden müssen, werden üblicherweise Metallimplantate verwendet. Dies bringt meist einen Folgeeingriff mit sich, um den Fremdkörper wieder zu entfernen.

Um Patienten eine erneute OP zu ersparen, setzt das Team rund um Alexander Brunner, Vorstand der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie im Bezirkskrankenhaus St. Johann, seit zwei Jahren auf resorbierbare Schrauben, die vom Körper aufgenommen werden. Diese Schrauben aus menschlichem Spender-Gewebematerial sind zwischen 15 und 45 mm lang und werden z. B. zur Heilung von Fußverletzungen (u. a. Hallux Valgus) sowie Handverletzungen oder Fehlstellungen eingesetzt.

Brunner zieht nach rund 100 Behandlungen eine positive Bilanz. Der menschliche Körper baut das Transplantat in die eigene Struktur ein, sodass dieses rückstandslos mit ihr verwächst. Nach rund einem Jahr ist am Röntgenbild nichts mehr zu erkennen. (TT)

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