Klischeefreie Lektüre

Neues Kinderbuch soll Mädchen für Technik begeistern

Symbolbild.
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Rollenklischees beeinflussen nach wie vor die Studien- und Berufswahl von Frauen. Ein Kinderbuch soll nun diese Stereotype möglichst früh aufbrechen und wird auch Kindergärten bundesweit gratis zur Verfügung stehen.

Wien – Die Kinderbuch-Reihe um den Ohrwurm „Bakabu" wird schon länger zur Sprachförderung von Kindergartenkindern eingesetzt. Mit dem neuesten Band „Abenteuer in MINTmausen" sollen nun alte Rollenbilder aufgebrochen und mehr Kinder – vor allem Mädchen – für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) begeistert werden. Die aktuelle Geschichte, in die elf Kinderlieder und zehn Experimente eingebaut sind, wird Kindergärten bundesweit gratis zur Verfügung stehen.

Entstanden ist das Buch, das am Montag in Wien präsentiert wurde, in einer Kooperation der MINTality Stiftung, der Jungen Industrie, des Technischen Museums Wien und des Projekts Bakabu. Den Kindergartenpädagoginnen und - pädagogen soll es laut Aussendung „als Werkzeug und Inspiration für die Arbeit in der Gruppe dienen". Im neuesten "Bakabu"-Band wurden mit der MINT-begabten Minty Maus und ihrer Freundin Mimi Lou bewusst weibliche Hauptfiguren gewählt.

Die Geschichten im neuen Band „Abenteuer in MINTmausen" sollen alte Rollenbilder aufbrechen.
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Mit dem Buch sollen möglichst früh jene Geschlechterklischees aufgebrochen werden, aufgrund derer Mädchen und Frauen sich MINT-Themen weniger zutrauen, auch wenn sie technisch ebenso begabt sind wie Burschen. Immer noch würden Stereotype weitergetragen, die Mädchen bei MINT Talent, weiblichen Appeal und Mut absprechen, bedauerte Therese Niss, Vorständin der MINTality Stiftung. „Dieser Zustand ist schlicht untragbar und schadet jungen Frauen genau wie unserer gesamten Gesellschaft."

Eine Studie der Fachhochschule Hagenberg im Auftrag der Stiftung hatte zuletzt gezeigt, dass für die Hälfte der Schülerinnen ab 14 eine Ausbildung im MINT-Bereich nicht in Frage kommt. Am häufigsten genannte Gründe waren Desinteresse und Respekt vor technischen Fächern. Laut Aussendung habe die Studie gezeigt, dass „ein echter Aufholbedarf unter den Erwachsenen in puncto MINT-Begeisterung besteht". Neben spannendem Mathematikunterricht oder „versierten und engagierten" Gesprächen zu Hause beim Abendessen könnten der Studie zufolge auch entsprechende Kinderbücher ein wichtiger Hebel sein, um mehr Kinder für MINT-Themen motivieren, hieß es in der Aussendung. (TT.com)

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