Immer wieder am Anschlag

Fragezeichen rund um Ausbau: Pflegeheime in Landeck und Zams in der Warteschleife

Der Ausbau des Pflegeheims in Zams steht weiter in der Pipeline. Hingegen will man das betreute Wohnen massiv stärken.
© Wenzel

Wie geht es mit den vollen Pflegeheimen in Landeck und Zams weiter? Ein Zahlenfehler sorgte letzte Woche für Verunsicherung.

Landeck, Zams – In Zams gibt es derzeit zwei Senioren, die dringend einen Heimplatz suchen, aber keinen mehr finden, erzählt Heimleiter Toni Pircher. Die Betten sind voll. In Landeck mussten in den vergangenen Jahren Senioren immer wieder auch fremduntergebracht werden – bis in Einrichtungen in Innsbruck und im Unterland.

Beide Einrichtungen sind immer wieder am Anschlag. Die Wartelisten verändern sich – einmal sind sie sehr lang, dann entspannt sich die Situation wieder, erklärt Bürgermeister Herbert Mayer. Seit Jahren diskutiert man deshalb in beiden Kommunen über den Ausbau der vollen Pflegeheime.

Vergangene Woche wurde im Bezirk Landeck der Strukturplan Pflege 2023 – 2033 präsentiert, der vor allem einen Ausbau der Tagespflege und des betreuten Wohnens favorisierte, die Anzahl der Pflegebetten soll in der Region aber nicht wachsen. Das warf aber auch Fragen auf.

Wurde damit der geplante Ausbau auf Eis gelegt?

Offensichtlich ist beim Erstellen des Strukturplans ein Fehler passiert. Die Zahl der für den Bezirk bis 2033 zur Verfügung stehenden Pflegebetten wurde inzwischen nach oben korrigiert, das bestätigte man gestern seitens des Landes. Die Zammer Heimerweiterung sei dabei bereits berücksichtigt worden, wurde also nicht abgeblasen.

In Zams steht derzeit aber ganz generell noch ein Fragezeichen hinter dem Ausbau von Pflegebetten. Dabei lagen dem Pflegeverband Zams-Schönwies 2020 bereits fertige Pläne vor – nach einer Kostenexplosion wurde allerdings die Notbremse gezogen.

Nun hat eine Arbeitsgruppe mehrere Varianten untersucht. Es gebe die klare Empfehlung, die teilstationären Bereiche wie die Tagespflege, aber auch betreutes Wohnen mit einem Kümmerer stark auszubauen, sagen der Zammer Bürgermeister Benedikt Lentsch und sein Schönwieser Kollege Reinhard Raggl. Über Art und Größe des Bettenausbaus müsse man sich erst Gedanken machen.

Auch in Landeck steht man derzeit beim Heimausbau noch auf der Bremse. „Es ist nicht ganz so dringend“, sagt Bürgermeister Mayer. Aktuell ist weiterhin, dass das Heim um 18 Betten wachsen soll – „aber nicht in den nächsten ein, zwei Jahren“, sagt Mayer. Man habe den Bedarf beim Land deponiert. An einem Ausbau werde langfristig kein Weg vorbeiführen.

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