mRNA-Impfstoff von Moderna

Genfer Universitätsspital will Impfstoff gegen Hautkrebs testen

Künftig könnten Hautkrebspatienten mittels Impfstoff vor einem Rückfall bewahrt werden.
© iStockphoto

Eine Schweizer Krankenhaus will einen neuartigen mRNA-Impfstoff von Moderna gegen Hautkrebs zur Therapie einsetzen. Wird der Impfstoff zusammen mit dem Krebsmedikament Keytruda eingenommen, soll er ein Leben frei von Metastasen für Hautkrebspatientinnen und -Patienten ermöglichen.

Genf – Das Genfer Universitätsspital (HUG) will einen mRNA-Impfstoff gegen Hautkrebs testen. Die bisherigen Ergebnisse deutete der Leiter der Abteilung für Onkologie als "äußerst beeindruckend". Er hofft, die klinische Studie im Sommer oder Herbst dieses Jahres zu starten. Wird der Impfstoff zusammen mit dem Krebsmedikament Keytruda eingenommen, soll er ein Leben frei von Metastasen für Hautkrebspatientinnen und -Patienten ermöglichen.

Ziel ist es, diese Kombination Patientinnen und Patienten mit einem hohen Rückfallrisiko anzubieten, so der Professor für Onkologie Olivier Michielin in einem am Mittwoch publizierten Interview in der Zeitung Le Temps. Michielin äußerte sich im Anschluss an den weltweit größten jährlichen Krebskongress in Chicago. Dort sind die Ergebnisse des Boten-RNA-Impfstoffes vom Hersteller Moderna vorgestellt worden. Sie zeigten – in Kombination mit dem Krebsmedikament – einen signifikanten Rückgang der Rückfälle. Das Risiko eines Rückfalls von Metastasen in anderen Organen als der Haut werde um 65 Prozent gesenkt. Eine Immuntherapie alleine reduziere die Wahrscheinlichkeit um 40 Prozent, sagte der Onkologe.

"Wir rechneten absolut nicht damit, jemals solche Zahlen zu sehen", meinte Michielin. Die Aufregung am Kongress sei spürbar gewesen. Die mRNA-Technologie habe den Bereich der Krebsimpfungen revolutioniert. Denn mit ihr gebe es die Möglichkeit, auf viele spezifische Mutationen abzuzielen. Da diese Art von Impfstoff wenig toxisch sei, wäre auch die Anwendung bei Transplantationen denkbar, sagte Michielin. Nämlich dann, wenn eine Immuntherapie nicht möglich sei. (APA/sda)