600 Menschen bei Demo gegen Ausbau des Kraftwerks Kaunertal in Innsbruck
Innsbruck – An die 600 Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich laut Polizei am Sonntagvormittag am Innsbrucker Landhausplatz, um gegen die Ausbaupläne der Tiwag des Kraftwerks Kaunertal zu protestieren.
Die Vereine „WET – Wildwasser erhalten Tirol", „Unser Wasser" aus dem Ötztal, „Lebenswertes Kaunertal", Fridays for Future Innsbruck und der WWF Österreich hatten zur Protestaktion aufgerufen.
Mit Plakaten wie „Wasser ist zum Leben da und nicht für den Profit“, oder „Unser Wasser gehört uns“ marschierten die Demonstranten durch die Innsbrucker Innenstadt. Die Buhrufe waren vor dem Landhaus in der Maria-Theresien-Straße am lautesten. Mit Kajaks und einem Raftingboot, auf dem viele Kinder saßen, wollten die Demonstranten darauf aufmerksam machen, dass sie um das Wasser im Ötztal fürchten. Dieses werde durch die Ausbaupläne der Tiwag am Kaunertal abgeleitet.
Es gehe auch um Artenvielfalt und den Schutz der Natur, meinte ein Demonstrant. Er war, trotz hitziger Temperaturen, im flauschigen Ganzkörper-Hühner-Kostüm mitmarschiert.
Bereits vor der Demo verteidigten die Projektverantwortlichen ihr Vorhaben und argumentierten, dass es für die Energiewende notwendig sei.
Für Viktoria Auer von Global 2000 sei es aber keine Lösung, „die ökologisch wichtigen Moore des Platzertals für ein neues Pumpspeicherkraftwerk zu zerstören", hieß es in einer Aussendung nach der Demonstration, die laut Polizei am späten Vormittag„ohne Vorkommnisse" über die Bühne gegangen war.„Gesunde Moore sind einer der wichtigsten CO2-Speicher, die wir haben. Tiroler Landesregierung und Tiwag sollen endlich auf eine naturverträgliche Energiewende in Tirol setzen", forderte Auer.
Bettina Urbanek vom WWF bezeichnete das Vorhaben als„veraltet", das„nicht umweltverträglich realisierbar" sei. Stattdessen sollten die Gelder für eine„Energiespar- und Photovoltaik-Offensive" verwendet werden. (aheu, TT.com)