Entscheidung ist gefallen: Ralph Gleis leitet ab 2025 die Wiener Albertina
Der deutsche Kunsthistoriker folgt als Generaldirektor auf Klaus Albrecht Schröder, der das Haus nach 25 Jahren Leitung an Gleis übergeben wird.
Wien – Ralph Gleis wird der neue Generaldirektor der Albertina in Wien. Der deutsche Kunsthistoriker folgt mit 1. Jänner 2025 auf Klaus Albrecht Schröder, der sich nach einem Vierteljahrhundert an der Spitze des Hauses nicht wieder beworben hatte. Diese Entscheidung gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Mittwoch bekannt. Gleis setzte sich dabei gegen 19 Interessenten und Interessentinnen durch.
Ralph Gleis, geboren am 9. August 1973 in Münster, ist in Wien kein Unbekannter, war er doch zwischen 2009 und 2017 Kurator am Wien Museum, von wo er als Leiter an die Alte Nationalgalerie in Berlin wechselte, deren Direktor er derzeit ist. Gleis gilt als Spezialist für die Klassische Moderne und die Kunst des 19. Jahrhunderts, seine Dissertation an der Universität Köln verfasste er zur Historienmalerei im 19. Jahrhundert.
📽️ Video | Ralph Gleis über seine Ernennung zum Albertina-Chef
Sein beruflicher Werdegang führte ihn über das Deutsche Historische Museum in Berlin, das Königliche Museum der Schönen Künste in Antwerpen sowie das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, bevor er nach Wien wechselte.
Kulturelles Aushängeschild
Die Albertina zählt zu den führenden Kunstmuseen Österreichs. Herz- und Kernstück des Hauses ist die grafische Sammlung, die „größte der Welt" nach Angaben des Hauses. Diese beinhaltet weltberühmte Werke wie Albrecht Dürers „Feldhasen", das „Große Rasenstück" und die „Betenden Hände". Gezeigt werden aber auch Malerei und Skulptur. Alle Gattungen der Kunst, auch die Fotografie, sind heute in der Albertina vertreten.
Die grafische Sammlung alleine umfasst rund 50.000 Zeichnungen und Aquarelle sowie 900.000 druckgrafische Arbeiten. Die Zeitspanne reicht von der Spätgotik bis zur Gegenwart – mit Künstlern von da Vinci bis Rubens, von Rembrandt bis Cezanne, von Schiele über Klimt bis Kokoschka, von Picasso über Warhol bis Baselitz. Von besonderer Bedeutung sind die Dürer-Bestände. (APA)
Zur Albertina
1776 Gründung der Sammlung durch Herzog Albert von Sachsen-Teschen, seit 1920 „Staatliche Graphische Sammlung Albertina"
Sammlungsbestand: 1,1 Mio. Objekte (plus 120.000 Dauerleihgaben)
Besucherzahlen: rund 1 Mio. Besucherinnen und Besucher (2019. „Van Gogh – Gezeichnete Bilder" im Jahr 2008 war mit 589.180 Besucherinnen und Besuchern die erfolgreichste Ausstellung bisher.
Budget: 29,8 Mio. Euro