Unwetter in Asien

Mehr als 20 Tote bei verheerenden Überschwemmungen in Südkorea

Die sintflutartigen Niederschläge lösten in der Nacht auf Samstag zehn Erdrutsche sowie vorübergehende Stromausfälle in 13 Landesteilen Südkoreas aus.
© Gyeongbuk Fire Service Headquarters / AFP

Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Auch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi ist die Lage infolge von Überflutungen äußerst angespannt.

Seoul – Nach massiven Regenfällen und Überschwemmungen sind in Südkorea mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Laut lokalen Medienberichteten vom Samstag galten zudem zehn weitere Personen als vermisst. Die Anzahl der Opfer könnte noch steigen. Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Premier Han Duck-soo forderte das Militär auf, sich an den Rettungsarbeiten zu beteiligen.

Die sintflutartigen Niederschläge lösten in der Nacht auf Samstag zehn Erdrutsche sowie vorübergehende Stromausfälle in 13 Landesteilen aus. Allein im zentral gelegenen Landkreis Goesan mussten fast 7000 Einwohner evakuiert werden, nachdem ein örtlicher Staudamm übergelaufen war. Laut Medienberichten wurden zudem sieben Verletzte gemeldet.

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Die Lage blieb angespannt. Das Wetteramt kündigte anhaltenden, starken Regen für weite Landesteile an. In Südkorea herrscht derzeit die sommerliche Regenzeit, während der es regelmäßig zu Überflutungen kommt. Auch im Norden Japans kam es zu heftigen Regenfällen.

"Extreme Überschwemmungssituation" in Neu Delhi

Indes hat der Fluss Yamuna, der durch Indiens Hauptstadt Neu-Delhi fließt, einen Rekordwasserstand erreicht. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, versuchten Armeeingenieure, das Wasser einzudämmen. Indiens zentrale Wasserkommission warnte im Onlinedienst Twitter vor einer "extremen Überschwemmungssituation". Der Fluss erreichte demnach am Donnerstag eine Rekordbreite von 208,66 Metern.

Die Flussbreite übertraf damit den bisherigen Rekordstand von 207,49 Metern im Jahr 1978. Die Wassermassen bedrohten die tieferliegenden Bezirke der Millionenmetropole. Die Behörden setzten Armeeingenieure rund um einen Damm ein, um zu verhindern, dass "das Wasser in die Stadt eindringt", wie Arvind Kejriwal, der Regierungschef des Territoriums Delhi, erklärte.

Wassermassen bedrohen die tieferliegenden Bezirke der indischen Millionenmetropole Neu-Delhi.
© ARUN SANKAR

Tausende Menschen zogen in nahe gelegene Notunterkünfte oder Hochstraßen. Schulen, Hochschulen und Regierungsbüros bleiben mindestens bis Sonntag geschlossen.

Die Entwicklung in Neu-Delhi könnte auch von der Situation in mehreren Bundesstaaten nördlich der Hauptstadt abhängen, in denen es örtlichen Medienberichten zufolge in den vergangenen Tagen ebenfalls zu heftigen Monsun-Regenfällen gekommen war. Bei darauffolgenden Überflutungen und Erdrutschen kamen demnach mindestens 90 Menschen ums Leben.

Die Monsun-Zeit dauert in Südasien von Juni bis September und ist für 70 bis 80 Prozent der jährlichen Regenmenge verantwortlich, bringt aber auch Tod und Zerstörung. Wissenschaftern zufolge führt der Klimawandel zu stärkeren und schwerer vorauszusagenden Monsun-Regenfällen. (APA/Reuters/dpa)