Heraf war Zaungast bei Imst-Testspiel, WSG klarer Favorit in Bad Schallerbach
Von den fünf Tiroler Vertretern in der 1. Runde des Uniqa ÖFB-Cups schlüpft lediglich die WSG beim Auswärtsspiel in Bad Schallerbach heute in die Favoritenrolle. Die vier anderen Vereine genießen Heimvorteil – und wollen überraschen.
⚽ Bad Schallerbach – WSG Tirol, Freitag 19.00 Uhr
Wattens – „Wir haben momentan einen super Spirit in der Mannschaft und wollen einen souveränen Auftritt hinlegen“, merkt WSG-Tirol-Cheftrainer Thomas Silberberger vor der heutigen Pflichtaufgabe bei Liga-Aufsteiger und OÖ-Cupsieger Bad Schallerbach an. Den Gegner, wo Ex-Wackerianer Alexander Fröschl (31) agiert, ließ man sogar beobachten: „Wir wollen uns Kopfweh durch einen blamablen Auftritt – und dazu zähle ich bei allem Respekt vor dem Gegner auch eine Verlängerung oder Elfmeterschießen – vor dem Bundesliga-Start ersparen“, fügt Silberberger an.
„Wir werden sehen, wie wir in Schuss sind. Wir müssen Leistung bringen. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und voranzugehen“, krempelt Neo-Kapitän Valentino Müller (24) die Ärmel hoch. Sein Kapitänspartner Felix Bacher (22) steht ihm dabei zur Seite: „Wir müssen unser Spiel durchziehen, die Basics erledigen, dann werden wir gewinnen.“
Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison fehlen Stützen wie Bror Blume oder Lukas Sulzbacher, Stefan Skrbo ist rekonvaleszent, auch Denis Tomic und Thomas Geris machten die Reise nach Oberösterreich nicht mit.
🎥 Video | Die WSG-Anführer im Interview
⚽ SC Imst – Schwarz-Weiß Bregenz, Freitag 19.00 Uhr
Imst – Der SC Imst empfängt heute (19 Uhr) Zweitliga-Aufsteiger Schwarz-Weiß Bregenz. ÖFB-Cup und die Oberländer – da werden in der Velly Arena schöne Erinnerungen wach: In der vergangenen Saison gelang den Imstern gegen Bundesligist LASK fast die Sensation – die Stahlstädter setzten sich gegen überragende Hausherren erst in der Verlängerung durch.
Bei der LASK-Partie vor 2500 Zuschauern saß noch Ex-Coach Herbert Ramsbacher auf der Trainerbank. „Wir freuen uns auf das Spiel. ÖFB-Cup spielt man nicht jedes Jahr“, betont sein Nachfolger Bernhard Lampl, der Imst in die Regionalliga West sowie zu den Coups im Tirol-Cup und im Tiroler Supercup führte. Die Gäste aus Vorarlberg gastieren mit einer neuformierten Truppe in Imst. Gemäß dem Internetportal transfermarkt.at verließen 16 Spieler den Club, im Gegenzug stießen 14 Neuzugänge zum Verein – darunter der Tiroler Murat Satin (zuletzt Steyr).
„Wir sind natürlich Außenseiter, aber vielleicht ist es unsere Chance, dass wir eingespielt sind“, muss Lampl neben den Langzeit-Ausfällen (Prantl, Auböck, Eller) wohl auch noch auf Armin Hamzic verzichten. Hinter dem Einsatz von Florian Jamnig steht noch ein Fragezeichen. Bregenz-Trainer Andreas Heraf überließ nichts dem Zufall, wurde unlängst beim Imster Testspiel gegen Garmisch/Partenkirchen (1:2) gesichtet. Lampl: „Das zeigt, dass er uns ernst nimmt.“
Weil in Imst der Technikturm vom Unwetter zerstört wurde, mussten die Verantwortlichen zuletzt Überstunden schieben. „Wir waren an jedem Tag bis Mitternacht im Einsatz“, verrät der umtriebige Imst-Clubmanager Martin Schneebauer nicht ohne Stolz über die zahlreichen helfenden Hände.
⚽ Reichenau – Dornbirn, Samstag 16.30 Uhr
Innsbruck – „Wir freuen uns. Das taktische Korsett sitzt. Wir brauchen einen sehr guten Tag, müssen unseren Heimvorteil nützen und brauchen natürlich auch Glück, weil man von zehn Duellen gegen so ein Team vermutlich nur zwei gewinnt“, blickt Reichenau-Coach Gernot Glänzer dem Cup-Auftakt gegen Zweitligist Dornbirn (Samstag, 16.30 Uhr) am hauseigenen Kunstrasen entgegen.
Der treue Langzeit-Trainer geht mit den Rot-Schwarzen aus Innsbruck in seine bereits achte Saison und kann sich an so manches Cupschmankerl erinnern: „Bei der 3:4-Niederlage gegen Kapfenberg wurde unser Goalie, der „Hörti“ (Matthias Hörtnagl), ausgeknockt und ich wurde dann ausgeschlossen. Dann hat der Schiri unwissend ausgerechnet meinen Sohn David gefragt: ‚Was ist mit eurem Trainer los?“, lacht der 55-Jährige, der im 4-3-3-Mantel auf eine stabile Innenverteidigung und auch den ein oder anderen Neuzugang (z. B. Florian Binder) im Umschaltspiel setzt. Sohn David fällt rekonvaleszent noch aus, andere Stützen (Wibmer, Caria, Pittl ...) sind natürlich gesetzt.
⚽ SPG Silz/Mötz – Austria Lustenau, Samstag 17.30 Uhr
Mötz – Ertugrul Yildirim kann der SPG Silz/Mötz morgen (17.30 Uhr) im ÖFB-Cup gegen Bundesligist Austria Lustenau nicht helfen. Der Torjäger kuriert eine Schambeinentzündung aus und fällt wie Neuzugang Joshua Stigger aus. „Wir wissen, dass unsere Aufstiegschance minimal ist. Aber es passiert eigentlich jedes Jahr, dass ein Bundesligist in der ersten Runde ausscheidet. Wir wären natürlich gern diejenigen, die dafür sorgen“, spekuliert Silz/Mötz-Trainer Helmut Kraft und erinnert sich im selben Atemzug an ein einstiges ÖFB-Cup-Aus als Wacker-Trainer bei den Amateuren von Rapid Wien.
„Wir müssen definitiv über die Zweikämpfe ins Spiel kommen“, fordert Kraft von seinem Regionalliga-Team – auch Luka Dzidziguri hilft nach seinem Karriereende aus – die Grundtugenden ein. Gespielt wird in Mötz, wo zuletzt ein Unwetter die beiden Ersatzbänke aus der Verankerung riss und in Richtung Inn schleuderte. Dank der Feuerwehr steht wieder alles dort, wo es vorher war. Neben Dzidziguri sollen auch die Neuzugänge Michael Augustin oder Can Alak für Überraschungsmomente sorgen.
⚽ FC Kufstein – WAC, Samstag 19.00 Uhr
Kufstein – Manch Kufstein-Kicker stieg gerade noch rechtzeitig aus dem Flugzeug oder dem Auto, um morgen (19 Uhr) mit den Festungsstädtern an einer ÖFB-Cup-Sensation arbeiten zu können. Gegen den Bundesligisten WAC hängen die Trauben hoch. „Die Vorbereitung war auch wegen vielen Urlaubern nicht einfach“, hofft Kufstein-Präsident Simon Einwaller auf knapp 700 Zuschauer. Platz nehmen sollen sie in der Kufstein Arena auf gereinigten Sitzen, die von den Pyrotechnik zündenden Besiktas-Fans beim Testspiel gegen Augsburg (Spielabbruch) in Mitleidenschaft gezogen wurden. Kufstein blickt auf eine turbulente Vorbereitung zurück. Der Kaderumbruch war das geringere Übel, denn nach dem zweiten Training gingen der Club und Erfolgstrainer Denis Husic getrennte Wege.
TT_Basic_Grund2: Gut für Kufstein: Nachfolger Thomas Luchner hat als Fügen-Trainer bewiesen, wie man gegen einen Bundesligisten eine gute Figur abgeben kann. Die Zillertaler waren Abo-Meister Salzburg im Vorjahr nur mit 0:3 unterlegen. Luchner blickt gerne zurück: „Da hat man gesehen, dass auch gegen übermächtige Gegner etwas möglich ist.“