„Nullsummenspiel“

Auch künftig nicht im Spital möglich: Kritik am Angebot für Abtreibungen in Tirol

Zeliha Arslan von den Grünen sieht ein „Nullsummenspiel“.
© Falk

Innsbruck – „Im Grunde genommen ist es ein Nullsummenspiel“, sagt Zeliha Arslan, Frauensprecherin der Grünen im Landtag. Wie berichtet, planen ÖVP und SPÖ, dass Abtreibungen künftig bei drei ÄrztInnen und nicht mehr nur bei einem Arzt in Innsbruck durchgeführt werden können.

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„Wenn der bisherige Arzt in Pension geht und die Nachfolge nicht klar ist, ist es eben wieder nur ein Standort in ganz Tirol für 170.000 Frauen und Mädchen“, kritisiert Arslan. Abtreibungen an Spitälern bleiben, anders als zumindest von der SPÖ angekündigt, vorerst tabu. Es sei eine moralisch geführte Debatte auf dem Rücken der Frauen, meint Arslan. Die ÖVP wehre sich gegen Präventionsmaßnahmen wie kostenlose Verhütungsmittel und den Ausbau von Sexualerziehung, aber gleichzeitig würde der Schwangerschaftsabbruch unnötig erschwert und Frauen der Stigmatisierung ausgesetzt. Entsprechende Anträge der Grünen seien immer abgelehnt worden.

NEOS-Abgeordnete Birgit Obermüller findet die Kritik der Grünen nicht gerechtfertigt. „Der erste Schritt für ein verbessertes Angebot ist sehr wohl gelungen“, so Obermüller. „Die Grünen waren in Tirol fast 10 Jahre Regierungspartner und haben nichts auf den Weg gebracht. Die Bundes-Grünen haben im vergangenen Jahr in einem Ausschuss sogar einen Antrag mitvertagt, der Schwangerschaftsabbrüche nach Vergewaltigungen ermöglichen sollte. Daher ist ihre Kritik zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht“, hieß es in einer Aussendung.

Mit dem Verhandlungsergebnis offenbar noch nicht zufrieden ist SPÖ-Landesvorsitzende Selma Yildirim. „Schwangerschaftsabbrüche an öffentlichen Krankenhäusern zu ermöglichen, das ist und bleibt das klare Ziel der SPÖ.“ SPÖ-Frauenlandesrätin Eva Pawlata könne dabei auf die volle Unterstützung der SPÖ-Frauen zählen.

Dass das Angebot in Tirol künftig erweitert wird, sei eine Verbesserung. Aber die Kosten müssten von der Krankenkasse getragen werden, fordert Yildirim. Auch das bleibt vorerst aus. (aheu, TT.com)

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