Autorin der „Eberhofer“-Romane: Österreichischer Krimipreis geht heuer an Rita Falk
Die Auszeichnung ist mit 4000 Euro dotiert und wird im Rahmen des Krimifests Kärnten verliehen. Die Laudatio hält Vorjahrespreisträger Herbert Dutzler.
Innsbruck, Villach – Die bayerische Autorin Rita Falk wird heuer mit dem Österreichischen Krimipreis ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 4000 Euro dotiert und wird im Rahmen des Krimifests Kärnten am 15. Oktober in Villach verliehen. Die Laudatio hält Vorjahrespreisträger Herbert Dutzler.
Der Österreichische Krimipreis wird heuer zum sechsten Mal vergeben. Zu den bisherigen PreisträgerInnen zählen Thomas Raab (2017), Ursula Poznanski (2018) und Alex Beer (2019). Initiert wurde die Auszeichnung unter anderem vom Tiroler Bestsellerautor Bernhard Aichner. Die Preisverleihung findet abwechselnd beim Krimifest Tirol und der Schwesterveranstaltung in Kärnten statt.
Rita Falk, geboren 1964, zählt zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen des deutschen Sprachraums. Ihre Romane um den niederbayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer machten sie bekannt. Mehrere ihrer Bücher wurden auch erfolgreich verfilmt. „Rehragout-Rendevouz“ läuft derzeit in den heimischen Kinos. Im Oktober erscheint Falks neuer, insgesamt zwölfter Eberhofer-Krimi „Steckerlfischfiasko“. (jole)
Neunter Streich im Kino
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Ab dieser Woche im Kino
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Ein Punk wird Putzfrau wird Provinzkrimistar
Wenn sie von ihrer Kindheit in Oberammergau spricht, leuchten ihre Augen. Von der Freiheit erzählt sie, vom Barfußlaufen im Gras. Rita Falk liebte das Landleben. Und tut es auch heute noch. So sehr, dass sie mit Niederkaltenkirchen einen kleinen Krimi-Kosmos in der tiefsten niederbayerischen Provinz geschaffen hat. Elf Fälle haben der Eberhofer und der Rudi mittlerweile gelöst, der zwölfte mit dem klingenden Titel „Steckerlfischfiasko“ erscheint heuer im Herbst.
Zwischen der Kindheitsidylle in Oberbayern und dem Erfolg als Krimi-Auorin lief Rita Falks Leben bei Weitem nicht so lustig, wie es ihre humorigen Geschichten scheinen lassen. Als sie quasi von heute auf morgen mit ihren Eltern erst nach München, dann nach Landshut zieht, bricht ihre Welt zusammen. Das Gymnasium verlässt sie ohne Abschluss. Die rebellische Rita wird Punk, kommt tagelang nicht nach Hause, so erzählen sie und ihre Eltern es kürzlich in der BR-Sendung „Lebenslinien“. Dann heiratet sie ihren Jugendfreund. Die Ehe endet bald. Rita Falk hält sich und ihre drei Kinder als Putzfrau, Bürohilfe und Schankhilfe über Wasser.
In der wenigen freien Zeit schreibt sie. Für ihren ersten Roman „Hannes“ findet sie keinen Verlag. Dann ersinnt sie – mit der Unterstützung ihres zweiten Manns Robert, eines Polizisten – ihren Eberhofer Franz. Mit den skurrilen Typen, dem manchmal groben Humor und der niederbayerischen Direktheit schafft sie es auf die Bestsellerlisten.
Privat erlebt sie wieder eine schwere Zeit. Ihr Mann Robert verstirbt im Sommer 2020 nach kurzer schwerer Krankheit. Ein Jahr sei sie „out of order“ gewesen, sagt sie im BR-Film, denn die Eberhofer-Krimis wie auch die Filme seien sehr „Robert-behaftet“ gewesen. Das „Rehragout-Rendezvous“ schreibt sie nach seinem Tod fertig. Die Filmversion läuft jetzt im Kino. So glücklich wie mit den Vorgänger-Filmen scheint sie damit nicht zu sein. (smo)