Netflix-Thriller „Heart of Stone“: Auch wenn es noch so kracht und zischt
Gal Gadot muss als Doppelagentin das Herz der Welt beschützen. Gedreht wurde der Actionthriller „Heart of Stone“ u. a. in Südtirol.
Innsbruck – Freundschaften pflegt Stone keine, ebenso wenig wie andere Beziehungen. Sie stürzt auf der Jagd nach einem Verdächtigen lieber den Schnalstaler Gletscher mit dem Paragleiter hinunter – oder rennt auf der Flucht vor Verdächtigen durch die engen Gassen Lissabons. Easy – im Gegensatz zu einem Lächeln. Stone ist halt auch Agentin – pardon: Doppelagentin, eine der ernsten und besten Sorte. Beschützen muss sie das Herz, während ihr eigenes verschlossen bleibt. Davon jedenfalls erzählt „Heart of Stone“, eine Netflix-Megaproduktion, die sich nach ihrem Erscheinen im August bis heute in den hauseigenen Charts festgesetzt hat.
Das mag an den spektakulären Bildern liegen, den Actionszenen im freien Fall von Südtirol bis Island. Oder am prominenten Cast: Gal Gadot braucht als Agentin Stone gar kein „Wonder Woman“-Kostüm, um Superheldin zu sein, während Jamie Dornan seine Peitsche aus „Shades of Grey“ gegen eine Agentenwaffe getauscht hat. Ein IT-Nerd bleibt letztlich nur Matthias Schweighöfer, in „Heart of Stone“ steuert er „das Herz“, einen Supercomputer. Es kann jedenfalls nicht an der Story liegen, dass der Streifen von Regisseur Tom Harper immer noch geklickt wird. Die ist schließlich mehr geht so denn ausgereift.
Heart of Stone
Derzeit abrufbar auf Netflix.
In ihrem Zentrum pumpt das Herz, ein Supercomputer und Generalschlüssel zur Welt, mit dem sich jedes Handy, jede Kamera und jede Nuklearwaffenanlage dieser Welt hacken lässt. Vorhersehbar wird damit sogar die Zukunft. Jedenfalls in Prozent. So ein Supercomputer darf, richtig geraten, nicht in die falschen Hände geraten. Deshalb Auftritt: die Charta, eine Gruppe ernst dreinschauender Menschen, deren Codenamen eigentlich Spielkarten sind. Die Herz-Neun gehört Stone.
Im Kampf gegen ihre Widersacherin Keya, die ihr das Herz stiehlt, muss Stone nun zeigen, dass sie ihr Herz am rechten Fleck hat. Wo das hinführt, kann man sich denken.
Alles in allem fährt „Heart of Stone“ gemächlich in den gängigen Actionbahnen, auch wenn es noch so kracht und zischt. Wenigstens ist dem Bond-Abklatsch der coole Agentensprech abhandengekommen – so weit, so zeitgemäß. Die Heldinnen haben übernommen. Hilft leider nichts, wenn die Story nicht passt. Da können die Stunts noch so waghalsig sein.