Wilfried Schrott: Ein Zeitungszusteller mit „Nachtwächter-Funktion“
Heute ist Tag der Zusteller: Einer, der seit 17 Jahren die TT pünktlich den Lesern in Arzl im Pitztal bringt, ist Wilfried Schrott.
Arzl i. P. – Offensichtlich haben Sie heute Ihre Zeitung bekommen, weil Sie sie vor sich haben. Dafür, dass das weitgehend reibungslos funktioniert, ist die gut 900 Köpfe starke Zusteller-Truppe der tirol logistik zuständig. Und die feiert heute einen besonderen Tag: Es ist nämlich der Tag der Zusteller. Das hat auch seinen Hintergrund: Denn heute vor genau 190 Jahren wurde 1833 in den USA mit Barney Flaherty der erste Zeitungsausträger der New York Sun angestellt. Seitdem sind die verlässlichen Zeitungszusteller – wenn auch im Hintergrund – eine wichtige Säule des Pressewesens.
„Im November werden es 17 Jahre, in denen ich die Zeitung in Arzl austrage“, erzählt der 61-jährige Wilfried Schrott. Im Dorf am Eingang des Pitztales ist er bestens bekannt – denn auch beim SV Pitztal ist er mit 22 Jahren der längstdienende Sportvereins-Obmann. Der ÖBB-Mitarbeiter, der in Tirol und Vorarlberg weit herumkommt, sieht das Ganze auch sportlich: „8500 Schritte mache ich da allein schon in der Früh“, erzählt er. Denn seine Runde mit den gut 170 Zeitungen im Gepäck – die legt er am liebsten zu Fuß zurück.
Dabei kommt ihm natürlich entgegen, „dass ich ein Frühaufsteher bin“. Bis 6 Uhr muss die tägliche Zeitung zugestellt sein. Bei „Willi“ ist es freilich früher: Ich stehe um 1.15 Uhr auf, ich gehe aber schon um 20 oder 21 Uhr ins Bett. Ich brauche nicht so viel Schlaf.“ Ab spätestens 2.30 Uhr beginnt er daher mit der Zustellung. Nur einmal, in einem strengen Winter, „war ich erst um 5 nach 6 Uhr fertig“, verweist er stolz auf keinen einzigen Ausfalltag.
Zuverlässigkeit und Genauigkeit sind seine Maximen. „Die Leute bezahlen schließlich auch für ihr Abo. Ich rede auch mit den Kunden ab, wohin ich die Zeitung legen soll“, erzählt er.
Das Geld, das er für seinen Zustelljob erhält, das wird gespart – für den derzeitigen Hausumbau kann er es gut brauchen. „Ich habe schon früher einen Nebenjob als Koch gemacht. Aber ich muss sagen – das mit den Zeitungen erlaubt mir mehr Zeit für die Familie. Vor allem an den Wochenenden.“
Seine nächtliche Runde macht ihn auch „ein bissl zum Nachtwächter“, verweist er auf seine Erlebnisse. Wenn etwa in der Straßenbeleuchtung eine Lampe ausfällt, dann meldet er es der Gemeinde – die auch dankbar dafür ist. Einmal fand er eine demente Frau auf der Straße liegend und leitete die Rettungskette ein, ein andermal entdeckte er als Erster einen Wasserrohrbruch. Und so sieht er seine Aufgabe auch als Beitrag für das Gemeinwesen – und das Zustellen bleibt für ihn auch in Zukunft ein wichtiger Teil seines Tagesablaufs.
Zuverlässige Zusteller wie Willi Schrott sind und bleiben eine essenzielle Säule der Arbeit der tirol logistik. Natürlich braucht man auch immer wieder neue Leute, erklärt Daniel Knabl, Leiter der Hauszustellung. Infos dazu erfragen und sich anmelden kann man unter der Telefonnummer 0512/5354 4000, per Mail unter service@tirol-logistik.com, auf der Homepage tirol-logistik.com oder auf Facebook unter https://www.facebook.com/medienzustellservicetirol. „Wir finden für jede und jeden die geeignete Tour“, versichert Knabl.