20 Prozent Marktanteil als Ziel

Neue Modelle und Technik-Vorsprung: Marken-Riese Stellantis in Aufbruchsstimmung

2025 soll der Jeep Recon den Look des Wrangler eine Größen-Liga darunter vertreten. Obwohl rein elektrisch betrieben soll er über vollwertige Offroad-Talente verfügen.
© Hersteller

Erstmals präsentiert sich Stellantis bei einem Österreich-Event mit allen Marken. Neue Modelle und Technik-Vorsprung sollen die Aufholjagd bei den Marktanteilen beschleunigen.

Schladming – In der Phase der Zusammenführung sind einige der früher erfolgreichsten Töchter des vor zwei Jahren entstandenen Marken-Multis Stellantis ins Hintertreffen geraten. Vor allem bei Fiat und Alfa Romeo stockten zuletzt die Wechsel bei wichtigen Modellen, auch Opel blieb hinter den früheren Verkaufszahlen zurück. In Österreich beträgt der Gesamt-Marktanteil der Gruppe derzeit rund 11 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Europa-Schnitt von etwa 24 Prozent. CEO Markus Wildeis will diesen Abstand so rasch wie möglich verkürzen – seinem Plan nach sollen seine Marken in zwölf Monaten wieder 15 Prozent und mittelfristig 20 Prozent der Verkäufe in Österreich bestreiten.

Die anstehende Modelloffensive der Gruppe dürfte diesen Ziele entgegenkommen. Bei Peugeot steht der Generationswechsel des Kompakt-SUV 3008 an, mit dem auch die neue modulare STLA-Plattform Premiere feiert, die sowohl für batterieelektrischen als auch thermischen Antrieb ausgelegt ist. Der elektrische 308 Hatchback kommt noch heuer, die Kombi-Variante folgt 2024. Citroën wird im kommenden Jahr mit dem e-C3 einen kleinen elektrisch betriebenen Vier-Meter-Kompakten mit rund 300 Kilometern Reichweite zu einem Marktpreis von 25.000 Euro bringen. Premium-Schwester DS wird 2024 mit dem DS4 ein weiteres Modell auf E-Antrieb umstellen und damit auch künftig den Vorreiter in Sachen Elektrifizierung geben.

Deren begrenzte Begehrlichkeit demonstriert die kürzlich erfolgte Präsentation des Supersportwagens Alfa Romeo 33 Stradale, der die erotische Formensprache seines Namensvetters Tipo 33 von 1967 aufnimmt: Von den 33 erlauchten Kunden der Kleinserie entschied sich nur einer für die Elektro-Version – alle anderen wählten den V6-Biturbo. Auf dem breiteren Markt sorgt aktuell der Kompakt-SUV Tonale für etwas erfreulichere Verkaufszahlen als zuletzt, für 2024 ist ein weiteres Modell mit E- und konventionellem Antrieb angekündigt, im Jahr darauf soll dann der erste nur noch elektrisch betriebene Alfa Romeo vorfahren. Jeep hat diesen Schritt mit dem Avenger schon hinter sich und wird 2025 mit dem Recon ein Modell zwischen Compass und Wrangler im klassichen Box-Design und dem üblichen martialischen Look bringen, das ebenfalls nur noch elektrisch erhältlich sein wird – aber auch über einen vollwertigen 4WD verfügen soll.

Fiat hat soeben den 600e präsentiert, von dem demnächst auch eine Plug-in-Hybrid-Variante kommen soll. Neben der Bestandspflege der 500er-Familie will Stellantis auch die Budget-Linie à la Tipo weiter ausbauen – nach wie vor fehlt in der Palette ja ein volumsträchtiger Punto-Nachfolger. Eine zentrale Rolle in der Aufholjagd der Gruppe wird zweifellos Opel als einzige deutsche Marke darin zukommen. Noch heuer startet die elektrische Variante des Astra Hatchback mit rund 400 Kilometern Reichweite, im kommenden Jahr dann der Kombi. Mit dem Facelift des Opel Corsa im Oktober erhält der kleinste Rüsselsheimer den kühlen, stylischen Look der größeren Markengeschwister und auch ein umfassendes technisches Update – etwa 156 PS und 400 Kilometer Reichweite für die E-Version, dazu ein 48-Volt-Mildhybrid-Modell.

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