3000 Kubikmeter Geröll beseitigt: Seefelder Straße wieder frei
Während die Bahnstrecke vermutlich bis Montagabend gesperrt bleibt, wurde die B177 am Donnerstag für den Verkehr freigegeben.
Seefeld – Nach dem Murenabgang zwischen Seefeld und Scharnitz wurden die Aufräum- und Bereinigungsarbeiten auf der B177 Seefelder Straße am Donnerstag abgeschlossen. Damit konnte die Sperre ab 18 Uhr aufgehoben werden, teilte das Land Tirol mit.
Rund 3000 Kubikmeter Murenmaterial mussten im Straßen- und Böschungsbereich beseitigt sowie Entwässerungen gespült werden. Das Bankett wird im Anschluss saniert.
"Für so eine Mure braucht es ein massives Hagelunwetter“
Warum sich der Schotter am Dienstagabend in Bewegung gesetzt hat, erklärte der Leiter der Landesgeologie, Thomas Figl: „Das hat nichts mit normalem Starkregen zu tun, den wir in den vergangenen Wochen da oben öfter hatten. Für so eine Mure braucht es ein massives Hagelunwetter.“
So eines gab es am Dienstagabend. „Das Geröll liegt Kante an Kante und wenn dann die Hagelkörner hineinkommen, wirkt das wie ein Kugellager.“
Ein ähnliches Ereignis gab es an der gleichen Stelle 2010, erinnert sich der Landesgeologe: „Das ist eine Rinne mit viel Schotter. Das Material sammelt sich über Jahre an und wenn es zu viel ist, wird es mobilisiert.“ Nicht an dieser Stelle, sondern auf der Karwendelbahnstrecke weiter südlich unterhalb der Martinswand entgleiste 2011 ein ICE-Zug – ebenfalls wegen einer Mure.
Bahnstrecke voraussichtlich bis Montag gesperrt
Die Bahnstrecke bleibt voraussichtlich bis Montagabend gesperrt. „Erst wenn die Gleise freigelegt sind, können wir die Schäden am Triebwagen und an der Strecke bewerten. Dann kann auch der Triebwagen wieder auf die Schienen gehoben werden“, sagt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair.
Auf der Strecke mussten zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Tagen Zug-Passagiere evakuiert werden. Am vergangenen Samstag war ein Oberleitungsschaden Ursache für die Sperre. (TT.com, chris)