Biologe Thomas Langer im Gespräch

Der Traum vom Jungbleiben: „Ewiges Leben ist Science-Fiction“

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Das Altern lässt sich nicht aufhalten. Nur wie wir alt werden, können wir teils steuern. Jungmachpillen helfen dabei wenig. Die Gene und der Lebenswandel hingegen schon, sagt Biologe Thomas Langer.

Herr Langer, Sie forschen zum Alterungsprozess des Menschen. Warum altern wir überhaupt?

Thomas Langer: Es ist im Prinzip ein biologischer Prozess, der bei allen Organismen eintritt. Es kommt im Laufe der Jahre zu einem Verlust der gesunden Körper- und Organfunktionen. Ich sehe es als die intrinsische Eigenschaft eines jeden biologischen Systems an. Unser Körper ist ein kompliziertes System, das leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann. Ist es zum Beispiel zu heiß, reagiert der Körper darauf. Diese Plastizität, also das Vermögen, darauf schnell zu reagieren, lässt mit der Zeit stetig nach. Dies ist eher ein passiver als aktiver Vorgang.

Wann beginnt das Altern?

Langer: Im Grunde liegt das an der jeweils kulturellen Interpretation. Biologisch betrachtet beginnt es mit rund Mitte 20.

Es geht auf dem Höhepunkt schon wieder bergab?

Langer: Ja. Am Ende der Entwicklung, also wenn der Mensch geschlechtsreif wird, setzt eigentlich schon der Alterungsprozess ein, aber das geht wirklich sehr langsam.

Gerade werden in einer Dokumentations-Reihe auf Netflix Weltregionen thematisiert, deren Bewohner überraschend alt werden. Die Rede ist von Okinawa, Kalifornien oder Sardinien. Was ist ihr Geheimnis?

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