ARGE warnt

Häufige Brandursache: Batterien im Restmüll bereiten Probleme

Bei Batterien gab es im Vorjahr ein Sammelplus von 3 Prozent. Allerdings sind auch immer mehr Produkte mit verbauten Batterien im Umlauf.
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Batterien finden sich in immer mehr Produkten. Die Sammelquote steigt, viele landen aber im Müll.

Wien – „Gerätebatterien machen uns durchaus Probleme“, sagte Anton Kasser, Präsident der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände bei der Präsentation der Sammelbilanz bei Elektroaltgeräten und Batterien für das Jahr 2022 in Wien. Denn in immer mehr Produkten stecken Batterien, seien es blinkende Kinderschuhe, Spielzeug oder auch elektronische Einwegzigaretten, sogenannte Vapes. Rund 50 Prozent der in den Verkehr gebrachten Batterien seien mittlerweile Lithium-Ionen-Akkus. Wegen ihrer leichten Entzündlichkeit sorgten sie laut Kasser in der Vergangenheit immer wieder zu Bränden in Müllentsorgungsanlagen mit erheblichen Schäden. Er rief Konsumentinnen und Konsumenten auf, diese Produkte nicht mit dem Restmüll zu entsorgen, sondern bei den entsprechenden Sammelstellen oder Recyclinghöfen abzugeben. Schließlich enthalten die Produkte auch wichtige Rohstoffe wie Lithium und Kupfer. Wie viele dieser Elektrokleinstgeräte im Müll landen, konnte Elisabeth Giehser, Chefin der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria (EAK) auf Anfrage nicht konkret sagen.

Insgesamt ist die Batterien-Sammelquote in Österreich im Vorjahr um 3 Prozent gestiegen. Allerdings wurden 2022 auch um 16,5 Prozent mehr Gerätebatterien in Umlauf gebracht. Die große Differenz zwischen Sammelquote und Inverkehrbringung begründete Christian Holzer, Sektionschef im Klimaschutzministerium mit der Langlebigkeit der Lithiumbatterien. Er problematisierte deshalb die von der EU-Kommission vorgesehene Erhöhung der Batterien-Sammelquote von derzeit 45 auf 65 Prozent bis 2025 und 70 % bis 2030 im Verhältnis zur Inverkehrbringung in den vergangenen drei Jahren. Denn auch der österreichische Reparaturbonus führe dazu, dass Elektrogeräte hierzulande länger genutzt würden, so Holzer.

Sammelquoten

135.000 Tonnen Haushaltselektrogeräte wurden im Jahr 2022 bei Österreichs Abfallsammelstellen (Wertstoffzentren) abgegeben. Insgesamt sank die Sammelmenge von Elektro- und Elektronikgeräten zu 2021 um 4,2 Prozent. Zugleich sank aber auch der Umsatz im Elektrohandel um 4,7 Prozent.

2850 Tonnen Gerätebatterien wurden im Vorjahr in den Wertstoffsammelstellen abgegeben. Das ist ein Plus von 3 Prozent zum Jahr 2021.

13 Prozent mehr Elektro-Kleingeräte wie Föhne, Stabmixer, elektrische Zahnbürsten und Co. wurden 2022 zu den Sammelstellen getragen.

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