42 Senioren gestrandet: Fahrer ließ Bus mit Reisegruppe auf Parkplatz zurück
Ein Busfahrer hat sein Fahrzeug mit einer 42-köpfigen Reisegruppe auf einem Parkplatz an der Autobahn 81 bei Gerlingen in der Region Stuttgart einfach stehen gelassen – und ist weggefahren.
Stuttgart – Ein Busunternehmer hat die Polizei am Donnerstagabend gegen 19 Uhr gerufen, nachdem sein Fahrer die maximale Arbeitszeit überschritten hatte und abgehauen sei, so die Beamten am Freitag. Zwar habe der Mann zunächst noch einen befreundeten Fahrer als Ersatz kommen lassen, aber diesem wurde vom Busunternehmer das Fahren untersagt. Daraufhin haben beide das Fahrzeug und die Insassen sich selbst auf einem Parkplatz überlassen.
Laut Polizei wollte das Unternehmen dann einen anderen Ersatzfahrer organisieren. Als dieser um 22 Uhr – also drei Stunden später – noch immer nicht vor Ort war, riefen die Reisenden wiederum selbst die Beamten an.
Fahrer nach langer Fahrt völlig übermüdet
Das Rote Kreuz verpflegte die hauptsächlich aus Senioren zwischen 70 und 80 Jahren bestehende Gruppe dann mit Getränken und Essen. Einige Reisende gaben an, seit dem Frühstück im Hotel nichts mehr gegessen zu haben, da der Busfahrer nur an Rastplätzen ohne Verpflegungsmöglichkeiten gehalten habe, so ein Sprecher.
Es kam auch kein Ersatzfahrer mehr zu der Gruppe. Schlussendlich wurden die Reisenden mit Taxen zum Stuttgarter Hauptbahnhof gebracht – die letzten gegen 2.30 Uhr. Die Reisegruppe soll zuvor Urlaub in der französischsprachigen Schweiz gemacht haben und eigentlich bis in den Raum Magdeburg mit dem Bus gebracht werden.
Laut Bild-Zeitung hatte der übermüdete Fahrer gegen 18 Uhr an dem Parkplatz gestoppt, an dem ihn eigentlich ein anderer Fahrer ablösen hätte sollen. Als dieser nicht auftauchte, soll der Busunternehmer seinen Mitarbeiter dazu gedrängt haben, seine Fahrzeiten zu manipulieren. Dazu war dieser nicht bereit. Als auch der Kollege, den er selbst als Ersatz organisiert hatte, nicht fahren durfte, fuhr der Mann schließlich davon und überließ die Reisegruppe sich selbst. (dpa/TT.com)