Thomas Feuerstein stellt in Bozen aus: Algen produzieren neues Material für die Kunst
Bozen, Innsbruck – Einen raumfüllenden, pulsierenden Kunstkörper hat der Tiroler Künstler Thomas Feuerstein in die historische Fabrikhalle des Technologie- und Wissenschaftsparks NOI gesetzt. Alles ist miteinander verbunden, Flüssigkeiten fließen, Stoffe werden umgewandelt – ganz wie im menschlichen Leib. Nur dass in Feuersteins riesigen Installationen noch andere Lebewesen am Werk sind: Algen und Bakterien sind es, die hier dank chemischer Prozesse neues Material für die Kunst produzieren. Im Rahmen der Ausstellung HOPE zeigt das Südtiroler Museion aktuell „Metabolica (Moby Dick)“ von Feuerstein, das abseits der Museumsräume für den NOI Techpark in Bozen konzipiert wurde – zu sehen bis 11. November.
Zur Kooperation von Museum und den NOI-Forschungslabors passt Feuerstein mit seinen Arbeiten optimal, wo Kunst und Wissenschaft ganz bewusst zusammenfließen. Wie einst für seine Schau im Taxispalais in Innsbruck (2015) verlegte Feuerstein auch in Bozen ein kilometerlanges Röhrensystem, in dem eine grüne Flüssigkeit zirkuliert. Angetrieben wird das Ganze von einem skulpturalen Fotobioreaktor, der gut und gern U-Boot oder Wal sein könnte. Darauf verweist jedenfalls der Titel „(Moby Dick)“ der Installation.
Im Mai war der gebürtige Innsbrucker noch in der StadtGalerie Brixen zu sehen, am kommenden Freitag eröffnet die Galerie Thoman in Innsbruck mit „The Conversation“ eine Schau mit Arbeiten von Feuerstein und Harkeerat Mangat. Eröffnet wird mit einer Performance.