Bronzefigur geplant

Berühmter Reuttener Johann Jakob Zeiller soll sichtbar werden

Das Zeillerhaus war einst Wohn- und Arbeitsstätte der bekannten Malerfamilie und wurde um 1770 von Johann Jakob Zeiller bemalt.
© Tschol

Reutte – Die Marktgemeinde Reutte brachte zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervor. Der Name der Malerfamilie „Zeiller“ ragt dabei besonders heraus. Ihr wohl berühmtestes Mitglied war Johann Jakob Zeiller (1708–1783), der als kaiserlicher Hofmaler zu den bedeutendsten Malern des Spätbarocks zählte. Sein großes Einfühlungsvermögen für die spezifischen Aufgaben der monumentalen Dekorationsmalerei zeigt sich u. a. im wohl größten barocken Kuppelfresko (ca. 1300 m²) über der Rotunde der Klosterkirche von Ettal.

Neben seinem Geburtshaus, dem Zeillerhaus, das die gleichnamige Galerie beherbergt, wurde auch der Vorplatz nach der Familie benannt. Nun soll Johann Jakob Zeiller als Person sichtbar gemacht werden.

Gemeinsam mit Künstler Mario Gasser wurde die Thematik erörtert. Nun stellte er eine erste Idee vor. „Inmitten des barocken Häuserensembles im Untermarkt möchte ich den Maler bei der Arbeit zeigen. Ich bin kein Freund von Denkmälern, deshalb möchte ich ihm Schwung verleihen“, meint Gasser. Zeiller soll als Bronzefigur den Platz aufwerten. In Kombination mit einer Sitzgelegenheit, auf der Passanten Platz nehmen können, soll es so aussehen, als würde der Künstler den jeweiligen Gast porträtieren.

Die Gemeinderäte stehen der Idee positiv gegenüber. „Reutte verträgt viel mehr Kunst. Wir sollten Kunstschaffenden ihren Freiraum lassen“, meint etwa GR Simon Grässle, regt jedoch an: „Vielleicht könnte man ein bisschen mehr Dynamik reinbringen.“ In eine ähnliche Richtung argumentiert auch Vizebürgermeister Markus Illmer: „Eventuell sollte man Zeiller in Verbindung mit den vorhandenen, modernen Sitzgelegenheiten im Untermarkt frecher und jünger darstellen. Oder eventuell beides verbinden und ihn dort sitzen lassen.“ Davon rät Gasser jedoch ab: „Ein Maler steht meistens vor seiner Staffelei. Im Sitzen bekommt Zeiller auch keine Dynamik.“

Ängste, dass er auf dem großen Platz „untergeht“, wischt Gasser vom Tisch. „Natürlich muss er auf ein Podest. Aber das Größenverhältnis muss schon eins zu eins sein, sonst bekommt es Monumentalcharakter und passt auch nicht mehr zur Person, die sich zu ihm setzt.“

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