Entscheidung wohl gefallen

Wladimir Putin tritt laut Insidern bei russischer Präsidentenwahl 2024 an

Russlands Machthaber Wladimir Putin tritt laut Insidern bei der Präsidentschaftswahl im März 2024 erneut an.
© GRIGORY SYSOYEV

Insidern zufolge tritt der Russlands Machthaber Putin bei der im März kommenden Jahr stattfindenden Präsidentschaftswahl an. Bei einer – sehr wahrscheinlichen – Wiederwahl wäre er bis mindestens 2030 Regierungschef.

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin tritt Insidern zufolge auch bei der Präsidentenwahl im März kommenden Jahres an. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag von sechs Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind. "Die Entscheidung ist gefallen, er tritt an", sagte einer der Insider. Bei einer Wiederwahl könnte der heute 71-Jährige bis mindestens 2030 an der Spitze des Staates bleiben.

Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, erklärte, Putin habe seine Kandidatur noch nicht angekündigt. "Der Präsident hat keinerlei Aussagen gemacht." Der Wahlkampf habe noch nicht begonnen.

Verfassungsänderung löste Wiederwahldilemma

Putin wurde mit dem Jahreswechsel 1999 zu 2000 erstmals Präsident und löste damals Boris Jelzin ab. Seither bestimmt Putin die Politik Russlands, hauptsächlich als Präsident. Von 2008 bis 2012 war er Ministerpräsident, da die Verfassung lediglich zwei Amtszeiten in Folge als Präsident vorsah. Damals tauschten er und Dmitri Medwedew die Ämter. Anfang 2020 wurde die Verfassung jedoch dahingehend geändert, dass die Zahl von Putins Amtszeiten auf null zurückgesetzt wurde. Somit könnte er 2024 erneut antreten.

Wahlsieg sehr wahrscheinlich

Putin habe sich vor kurzem dazu entschieden, sagte einer der Insider. Eine Ankündigung solle in Kürze erfolgen. Sollte er antreten, gilt sein Wahlsieg als sicher. In Umfragen liegen die Zustimmungswerte für Putin in Russland bei 80 Prozent. Daran ändert offenbar auch der Krieg gegen die Ukraine nichts. Russland marschierte Ende Februar 2022 in das Nachbarland ein.

„Russland ist mit der geballten Macht des Westens konfrontiert, da wäre eine größere Veränderung nicht sinnvoll“, sagte eine der mit den Plänen vertrauten Personen. Seither wurde Russland mit weiteren Sanktionen belegt, gegen Putin liegt ein internationaler Haftbefehl wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen vor. (APA, Reuters)

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