Doch keine Preisabsprachen: Ermittlungen gegen Pelletbranche eingestellt
Die Bundeswettbewerbsbehörde hat die Ermittlungen gegen die Pelletbranche eingestellt. Der Verdacht auf Preisabsprachen hat sich „nicht gerichtsfest erhärtet".
Wien, Innsbruck – Das Verfahren der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) gegen proPellets Austria wurde nach einem Jahr eingestellt. Darüber informierte der Branchenverband der heimischen Pelletsproduzenten am Mittwoch über eine Aussendung.
Das Verfahren nahm im vergangenen Oktober aufgrund zwischenzeitlich überhöhter Pelletpreise seinen Anfang. Es bestand der Verdacht, dass Hersteller und Händler Preise absprachen, Kunden aufgeteilt, sowie den Absatz gemeinsam eingeschränkt und kontrolliert hatten. Damals schloss proPellets Austria aus, in Absprachen involviert gewesen zu sein.
Wie der Branchenband in der Aussendung informiert, seien nicht Preisabsprachen verantwortlich gewesen für die zwischenzeitlich hohen Pelletpreise, „sondern Turbulenzen auf den heimischen und internationalen Energiemärkten, ausgelöst durch den Angriff Russlands auf die Ukraine." Zu dieser Einschätzung komme nach einer fast einjährigen Untersuchung nun auch die BWB.
„Wir sind froh, dass die Vorwürfe nun vom Tisch sind. Die Einstellung des Verfahrens durch die BWB ist eine wichtige Klärung. Diese bestätigt das Vertrauen, das über 200.000 Haushalte in den umweltfreundlichen heimischen Brennstoff Holzpellets setzen“, so Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria.
Der Verband habe mit der Behörde „umfassend zusammengearbeitet" hieß es weiter. Dem Vorschlag der Behörde, einen Compliance Leitfaden zu erstellen, sowie über weitere Maßnahmen das Wettbewerbsrecht zu gewährleisten, setze man im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung um, so Rakos.
AK begrüßt Vereinbarung
Man begrüße die „Verhandlungsergebnisse zwischen der Bundeswettbewerbsbehörde und dem Verband proPellets", kommentierte die Arbeiterkammer Wien die Vereinbarungen. Die Compliance-Maßnahmen würden zu einem fairen Wettbewerb beitragen und die KonsumentInnen schützen.
Die ursprünglich hohen Pelletpreise, die vor allem im Zeitraum November 2021 bis 2022 festgestellt wurden, hätten sich inzwischen auf einem relativ hohen Niveau stabilisiert. Damit dies so bleibe, sei eine Einhaltung der Compliance-Maßnahmen und Transparenz am Pelletsmarkt wichtig. (TT.com)