Wie der Traum vom Eigenheim machbar ist
In Zeiten explodierender Kosten, hoher Inflation, steigender Zinsen und herausfordernder Vorschriften wird es zunehmend schwieriger, Wohneigentum zu schaffen. Um angehende Häuslbauer:innen auf dem Weg zu einem nachhaltigen Zuhause zu unterstützen, klärten die Tiroler Sparkassen gemeinsam mit der Energieagentur Tirol kürzlich über energieeffizientes Bauen und Sanieren auf. Der Informationsabend verdeutlichte: Der Traum vom Eigenheim lebt.
Wie schaffe ich ein Zuhause, das fit für die Zukunft ist? Welche Förderungen können beantragt werden? Und wie kann ich mir das alles leisten? Das sind nur einige Fragen von vielen, mit denen Menschen, die ein Eigenheim errichten wollen, konfrontiert sind. Eine Informationsveranstaltung der Tiroler Sparkassen in Kooperation mit der Energieagentur Tirol Anfang November nahm sich genau dieser Sorgen künftiger Bauherr:innen an. Während Hannes Lichtmannegger, Energieexperte der Energieagentur Tirol, über energetische Maßnahmen und Förderungen aufklärte, gab Martin Modersbacher, Leiter Privater Wohnbau der Tiroler Sparkasse, Einblicke in die Möglichkeiten der Wohnbaufinanzierung.
Welche Vorteile bringen energieeffiziente Gebäude?
Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Tirol strebt darüber hinaus bis 2050 eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern an. Der gesamte Energiebedarf soll also aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen klimaschonend gedeckt werden. „Um dieses Ziel der Energieautonomie zu erreichen, müssen wir nicht nur erneuerbare Energien ausbauen, sondern auch Energie einsparen. Neben Verkehr und Industrie liegt ein erheblicher Teil des Einsparungspotenzials im Gebäudebereich“, führte Hannes Lichtmannegger aus.
Der Schlüsselfaktor auf dem Weg zur Unabhängigkeit sei die Verbesserung der Energieeffizienz. Durch ganzheitliche Maßnahmen wie der Gebäudesanierung und dem Umstieg auf effizientere Technologien könnten Energiekosten und CO2-Emissionen eingespart werden. Das sei eine nachhaltige Investition, die sich für Immobilienbesitzer:innen auch ökonomisch sehr schnell auszahle, da das Risiko stark steigender Betriebskosten deutlich reduziert würde. „Energieeffiziente Immobilien leisten nicht nur einen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz, sondern bringen auch wesentliche Vorteile für die Eigentümer:in: Neben niedrigeren Energiekosten wird der Wert der Immobilie langfristig gesteigert. In der Immobilienpreisbewertung zeigt sich zuletzt, dass Immobilien mit schlechten Effizienzwerten deutlicher an Wert einbüßen als Immobilien mit guten Effizienzwerten“, erklärte Martin Modersbacher.
Wie können Wohnbauprojekte zurzeit finanziert werden?
Im Rahmen seines Vortrags räumte der Energieexperte mit einem weit verbreiteten Irrglauben auf: „Hohe Energiestandards machen das Bauen nicht teuer. Ganz im Gegenteil: Die Mehrkosten für die Errichtung eines energieeffizienten Gebäudes werden über den 30 bis 50-jährigen Lebenszyklus durch die geringeren Betriebskosten mehr als ausgeglichen.“ Ein weiterer Vorteil: Bei Sanierungsvorhaben greifen Bund, Länder und teilweise auch Gemeinden sowie Energieversorger mit attraktiven Förderungen unter die Arme. Ob „Raus aus Öl und Gas“, Sanierungsbonus, Wohnbau- und Sanierungsförderungen des Landes Tirol oder spezifische Zuschüsse der Heimatgemeinde – die Vielfalt an unterschiedlichen Fördermöglichkeiten ist immens.
Eine weitere Hürde, mit der sich angehende Häuslbauer:innen auseinandersetzen müssen, ist die Frage der Finanzierung. Seit Inkrafttreten der sogenannten KIM-Verordnung gelten strengere Richtlinien für die Vergabe von Immobilienkrediten. Hinzu kommt die aktuelle Zinssituation. „Im September 2023 beschloss die EZB die vorerst letzte Zinsanhebung auf 4,5 Prozent. Auf Basis der derzeitigen Einschätzung sollte dieses Niveau einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung des Inflationsziels leisten“, gab Modersbacher ein Update zu der aktuellen Zinsentwicklung. Und es gibt weitere Lichtblicke, wie die Wohnbauexpert:innen der Tiroler Sparkassen erklären: „Die wirtschaftlichen sowie regulatorischen Rahmenbedingungen sind momentan alles andere als einfach. Wir wissen das. Nichtsdestotrotz möchten wir die Tiroler:innen auf ihrem Weg zum Eigentum mit ehrlicher Beratung und geeigneten Finanzierungen unterstützen. Wir nehmen uns Zeit, die individuelle Situation unserer Kund:innen zu verstehen und passende Lösungen zu finden. Grundsätzlich empfehlen wir weiterhin den Abschluss von Fixzinsvereinbarungen bei langfristigen Finanzierungen.“
Tipps der Tiroler Sparkassen
• Förderungen nutzen: Land, Bund und Gemeinden unterstützen energieeffizientes Bauen und Sanieren mit speziellen Förderungen. Diverse Beratungsstellen verhelfen zu mehr Durchblick im Förderdschungel.
• „Alternative“ Sanieren bedenken: Sanieren ist eine gute Alternative, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Mit einem nachhaltig renovierten Zuhause kann nicht nur der Wohnkomfort optimiert, sondern auch die Betriebskosten reduziert und der Wert der Immobilie langfristig gesteigert werden.
• Individuelle Finanzierungslösung finden: Auch wenn die gesetzlichen Voraussetzungen für Wohnbaufinanzierungen schon einmal einfacher waren, empfiehlt es sich, nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen. Es lassen sich individuelle Lösungen finden.
• Erbschaftsverhältnisse klären: Bei der Vermögensweitergabe geht's nicht nur um Zahlen, sondern auch um Emotionen. Daher sollte früh genug Hilfe von Expert:innen in Anspruch genommen werden. Das frühzeitige Regeln der Vermögensweitergabe führt zu Sicherheit für Erblasser:innen und Erb:innen.
Mehr Informationen unter www.sparkasse.at