Chronik Österreich

Tourismus löste bis zu zehn Prozent der Emissionen aus

Flugverkehr mit seinen Emissionen ist größtes Problem im Tourismus
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Der globale Tourismus hat zuletzt, direkt und indirekt, etwa acht bis zehn Prozent zu den weltweiten Emissionen beigetragen. Dies ging aus einem ersten Bericht des UNO-Panels zu Klimawandel und Tourismus hervor. Entscheidungsträger sollen dadurch bei der Planung eines kohlenstoffarmen und klimaresistenten globalen Tourismus unterstützt werden. Der Innsbrucker Finanzwissenschafter Robert Steiger, der an dem Bericht mitgewirkt hatte, sprach von einem "Meilenstein".

Der Bericht sei der erste seiner Art, der die Fortschritte und Versäumnisse der Tourismusbranche im Kontext der Klimakrise bewerte, hieß es in einer Aussendung der Universität Innsbruck. "In der Tourismusbranche passiert einiges, gleichzeitig sind die Pläne zu gering für ein Erreichen der Klimaziele", fasste Ökonom Steiger gegenüber der APA die Ergebnisse zusammen.

Abgesehen von einem Einbruch während der Hochphase der Corona-Pandemie wachse der Tourismus schneller als die Weltwirtschaft, hieß es. Es gebe zudem eine Tendenz zu längeren und emissionsintensiveren Reisen. Die vom Tourismus verursachten Emissionen würden sich hauptsächlich auf Länder mit hohem Einkommen konzentrieren. Flugverkehr und Kreuzfahrtbranche würden - ebenso wie der Tourismus im Gesamten - die Ziele zur Klimareduktion für 2030 nicht erreichen. Herausforderndster Bereich bezüglich der Emissionsreduktion bleibe dabei der Flugverkehr.

Die Treibhausgasintensität der Hotelbetriebe verbessere sich hingegen in einigen regionalen Märkten allmählich. Verantwortlich dafür seien Energiesparmaßnahmen und die Gewinnung von erneuerbarer Energie. Diese Entwicklungen würden jedoch durch erhöhten Energiebedarf durch steigende Standards - Stichwort Saunen und Pools - aufgefressen, sagte Steiger. Auch hier würden jedenfalls ohne Beschleunigung und Ausweitung auf globaler Ebene die Emissionsziele für 2030 verfehlt werden.

Es gehe nun einerseits darum, das durch den Klimawandel ausgelöste Risiko zu kennen, so Steiger zur APA. Man müsse sich sowohl in hiesigen Skigebieten als auch in Küstenregionen fragen, wie lange der dortige Tourismus in dieser Form noch tragbar sei. Außerdem sollte man von Fluggästen "wegkommen", zählte Steiger auf. Das sei auch eine Frage des Tourismusmarketings und man müsse sich etwa fragen, ob die Bewerbung beispielsweise asiatischer Märkte, etwa in Europa, Sinn mache.

"Wir brauchen einen Tourismus, der auf längere Aufenthalte setzt", gab Steiger einen Ausblick. Produkte in dieser Richtung sollten forciert werden, auch seien der Verbraucher und die Verbraucherin in der Verantwortung. Global gesehen müsse man überlegen, wie man mit bisher auf Fluggäste angewiesenen Destinationen umgehe. Hier müsse man sich im Gleichschritt mit einem Rückgang im Flugverkehr um Gerechtigkeit bemühen, etwa mittels Ausgleichszahlungen, schlug der Wissenschafter vor.

Für einen klimafreundlichen Flugverkehr gebe es zwar Prototypen, aber ein Umstellen darauf dauere zu lange, meinte Steiger mit Verweis auf den dazu notwendigen Austausch der Flotten. Keinesfalls könne das derzeitige Volumen im Flugverkehr aufrecht erhalten werden, betonte der Forscher: "Das kann maximal ein Mosaiksteinchen sein."

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