Holzkonzern zieht Bilanz

Tiroler Holzriese Egger kauft neues Werk, Umsatz leicht gesunken

Die Egger-Gruppe umfasst nun mit dem neuen Standort Bibart 22 Werke und beschäftigt weltweit rund 11.000 Mitarbeiter.
© Egger

St. Johann – Die Egger-Gruppe in St. Johann schließt das erste Halbjahr mit einem konsolidierten Umsatz von 2,1 Mrd. Euro (minus 7 % zum Vorjahr) ab. Das EBITDA (Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug 299,2 Mio. Euro (minus 15,4 % zum Vorjahr). Das berichtete der Tiroler Holzriese am Mittwoch.

Das Unternehmensumfeld habe sich aufgrund anhaltend hoher Inflation, hoher Zinsen, volatiler Rohstoffpreise und geopolitischer Krisen herausfordernd gestaltet, so das Unternehmen. „Die ersten sechs Monate unseres Geschäftsjahres haben uns viel abverlangt“, betont Thomas Leissing, Sprecher der Egger-Gruppenleitung und verantwortlich für Finanzen/Verwaltung. So seien Produkte für konstruktiven Holzbau und Fußboden nun direkt von der rückläufigen Bauindustrie betroffen gewesen. Positive Effekte auf die Umsatzentwicklung im Bereich der dekorativen Produkte für den Möbel- und Innenausbau hätten sich aus dem erstmaligen Einbezug des Werks Caorso in Italien ergeben, an dem Egger seit Ende 2022 eine Mehrheitsbeteiligung hält. Darüber hinaus habe das Werk in Lexington, North Carolina (USA) Mengensteigerungen durch den weiteren Marktausbau in den USA erreichen können. All dies habe es ermöglich, dass der gruppenweite Umsatz nur geringfügig sank.

Neuer Standort in Deutschland

„Der Grundstein für einen weiteren Meilenstein in der Egger-Geschichte wurde durch die Übernahme des Spanplattenwerks in Markt Bibart in Deutschland gelegt“, schreibt das Unternehmen. Mit diesem Standort im Kernmarkt Deutschland zählt die Egger-Gruppe nun 22 Werke. Am 8. September wurde der Kaufvertrag für das Werk unterzeichnet. Das erfolgreiche Closing folgte Anfang November, also kurz nach Abschluss des ersten Geschäftshalbjahres.

Festhalten will der Konzern an den Plänen für weitere Investitionen. Im ersten Halbjahr 2023/2024 hätten sich diese auf 238,6 Mio. Euro belaufen. Ein großer Teil der Investitionen fließt laut Egger in den Ausbau einer nachhaltigen Produktion. Bis 2030 sollen die direkten Emissionen der eigenen Werke) um mindestens 30 %, die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie um mindestens 40 % und die indirekten vor- und nachgelagerten Emissionen um mindestens 10 % reduziert werden, kündigt Egger an. Zur Umsetzung der Ziele seien auch zusätzliche Biomassekraftwerke und Photovoltaik-Anlagen in Planung.

Für das 2. Halbjahr erwartet der Konzern einen weiteren Nachfragerückgang, sieht sich aber „gut gerüstet“, um „die aktuelle gesamtwirtschaftliche Eintrübung nicht nur erfolgreich zu überstehen, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. (TT)

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