Eine Frage der Moral? Von wegen!
Geht der 21. Dezember 2023 als jener Tag, der alles verändert hat, in die Fußball-Geschichte ein? Eine Frage, die seriös noch nicht beantwortet werden kann. Während die Initiatoren der Super League das Urteil des Europäischen Gerichtshofs als Sieg verkauften, reagierten die Verbände (UEFA, FIFA) betont gelassen. Und das ist nachvollziehbar, schließlich sagt das Urteil vorerst nur, dass diverse Regeln dem EU-Recht angepasst werden müssen. Ein Prozess, der laut UEFA längst im Laufen ist. Außerdem haben sich mit Ausnahme zweier Clubs alle „Big Player“ umgehend zur UEFA bekannt. Solidaritätszahlungen an Nationalverbände sowie Vereine – die WSG kassiert beispielsweise 600.000 Euro zweckgebunden für den Nachwuchs – binden an den europäischen Verband. Man könnte es auch erkaufte Liebe nennen. Und so kehrte der Großteil der Vereine nach den ersten Super-League-Bestrebungen 2021 reumütig an die gut gefüllten Futtertröge zurück. Nur Real Madrid und der FC Barcelona nicht. Aber auch das ist erklärbar: Beide Clubs sind hochverschuldet, brauchen akut viel Geld – und das versprechen die Super-League-Gründer.