Die Auferstehung des Lamar Jackson
Gelobt, kritisiert, abgestempelt: Baltimore-Quarterback Jackson zeigt sich in „MVP“-Form. Österreichs Raimann darf ebenso träumen.
Baltimore – Sein Potenzial zeigte er in seiner Rookie-Saison (2018), der wertvollste Spieler war er 2019: Dann wurde es ruhiger um Lamar Jackson, während parallel die Kritik an seiner Person wuchs. Aktuell müssen die Kritiker aber schweigen.
Rassismus? Im von weißen Milliardären diktierten Football wusste man nie so recht, ob die teilweise sehr harte öffentliche Kritik am Quarterback der Ravens nicht auch rassistischer Natur war. Zumindest musste der beste Spieler der Saison 2019 scheinbar für alles herhalten, was in Baltimore falsch lief. Dabei spricht die Statistik klar für den 26-Jährigen: In seinen fünf Spielzeiten führte er die Ravens zu 45 Siegen bei 16 Niederlagen. Damit liegt er auf Platz vier (!) der besten Quarterbacks aller Zeiten.
In der Silvesternacht gab es nun gegen den Titel-Mitfavoriten, die Miami Dolphins, einen 56:19-Triumph, bei dem Jackson fünf Touchdowns servierte. Eine weitere Gala, die ihm heuer den „MVP“-Titel einbringen müsste. Jackson selbst hat aber einen anderen Titel im Visier: den Super Bowl. Dann müssten seine zahlreichen Kritiker wohl endgültig schweigen. Sein Coach John Harbaugh meinte in jedem Fall: „Ich habe noch nie eine so perfekte Vorstellung eines Quarterbacks gesehen.“
Playoffs? Ob es heuer einen Super Bowl (11. Februar, Las Vegas) mit rot-weiß-roter Beteiligung gibt? Hoffen darf man. Denn die Indianapolis Colts haben sich mit dem 23:20-Erfolg über die Las Vegas Raiders in eine starke Ausgangslage gebracht. Dem Offensive Tackle aus dem Burgenland und seinem Team fehlt nun nur noch ein Sieg, um das Playoff-Ticket endgültig zu lösen. Raimann selbst spielte erneut durch und erlebt in seinem zweiten Jahr in der stärksten Football-Liga der Welt einen starken Aufschwung. Der Österreicher hat dafür auch alles getan: Er legte ordentlich an Muskelmasse zu und das neue Trainerteam brachte ebenfalls viel Schwung mit.
Apropos Playoffs – die Kansas City Chiefs lösten ihr Ticket mit einem 25:17 gegen die Cincinnati Bengals. Damit konnten Superstar Patrick Mahomes und sein Team den Abwärtstrend stoppen. Was den Philadelphia Eagles nicht gelang: Ein 31:35 gegen die Arizona Cardinals verstärkte die Krise.