„Themenfinder mit Scharfblick“: Clemens J. Setz wird „Poeta Laureatus 2024“
Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird dem 41-Jährigen im Rahmen heurigen „Literaricum Lech“ im Juli vergeben.
Lech - Der österreichischen Schriftsteller und Übersetzer Clemens J. Setz ist zum zweiten „Poeta Laureatus“ des Literaturfestivals „Literaricum Lech“ gewählt worden. Die Verleihung des mit 15.000 Euro dotierten Preises findet im Rahmen der Veranstaltung (18. bis 21. Juli) statt.
Der „Poeta Laureatus“ verfasst ab März ein Jahr lang jeden Monat ein Gedicht zu aktuellen Themen. Der Preis wurde 2023 auf Anregung des Tiroler Lyrikers Raoul Schrott erstmals vergeben.
Clemens J. Setz sei „ein Geschichtenumsetzer mit weitem Horizont, ein Themenfinder mit Scharfblick, ein Materialumwälzer mit grenzenlosem Interesse. Das hat die deutschsprachige Literatur selten gesehen. Ihm ist nichts Menschliches fremd und alles Fremde menschlich. Klar ist, dass er dabei auch die Grenzen dessen verschieben muss, was heute unter literarischer Sprache verstanden werden kann: Denn dazu gehören notwendig auch Bilder, soziale Medien, Videos und Podcasts“ , so die Jury in ihrer Begründung.
Der Jury gehören neben Raoul Schrott und dem Vorarlberger Schriftsteller und „Literaricum“-Initiator Michael Köhlmeier, Mara Delius (Die Welt), Nicola Steiner (Leiterin Literaturhaus Zürich und Festival-Kuratorin) und Alexander Wasner (SWR) an.
Setz' Gedichte sind jeweils am Anfang des Monats in den Zeitungen Standard und Welt am Sonntag" zu lesen. Außerdem sind sie in den Radiosendungen „ex libris“ (Ö1) und „lesenswert“ (SWR2) zu hören.
2023 wurde der deutsche Autor und Verleger Michael Krüger zum ersten Lecher „Poeta Laureatus“ gekürt.
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren und lebt heute als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien. 2011 wurde er für seinen Erzählband „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2014 erschien sein erster Gedichtband „Die Vogelstraußtrompete“. 2021 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt, der wichtigsten literarischen Auszeichnung des deutschen Sprachraums. 2023 erhielt er für seinen jüngsten Roman „Monde vor der Landung“ den Österreichischen Buchpreis.
Das „Literaricum Lech“ rückt jedes Jahr einen Klassiker der Weltliteratur ins Rampenlicht, um sein Echoraum in der zeitgenössischen Literatur zu erkunden. 2024 ist dies „Lolita“ von Vladimir Nabokov. (APA, jole)