1939–2024

Tiroler Architekt Heinz Tesar im Alter von 84 Jahren gestorben

Heinz Tesar
© Böhm Thomas

Heinz Tesar galt als stiller Künstler unter den Architekten. Der gebürtige Tiroler hatte Architekturbüros in Wien und Berlin. Nun ist er im Alter von 84 Jahren gestorben.

Baden, Innsbruck – Er schuf prominente Bauten wie das 1999 eröffnete Essl-Museum in Klosterneuburg oder das BTV–Stadtforum in Innsbruck: Am Donnerstag ist der österreichische Architekt Heinz Tesar im Alter von 84 Jahren im Hilde-Wagener Künstlerheim in Baden bei Wien verstorben, wie die Organisation „Künstler helfen Künstlern“ am Freitag mitteilte.

Der Träger des Großen Österreichischen Staatspreises zeichnete weiters für das Keltenmuseum in Hallein und den Hörsaal des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg verantwortlich. Kurz vor seinem Tod nannte er die Kirche in der Donaucity Wien als eines seiner wichtigsten Baukunstwerke. Dazu zählen weiters die Evangelische Kirche in Klosterneuburg, der Umbau des Stadttheaters Hallein, das „Haus am Zwinger“ in Dresden und ein Geschäftshaus am Gendarmenmarkt in Berlin.

Das Essl-Museum in Klosterneuburg.
© APA

Geboren wurde Heinz Tesar am 16. Juni 1939 in Innsbruck. Architektur sei gar nicht nicht seine erste „große Liebe“ gewesen, hat er vor Jahren in einem Interview gestanden. Bildende Kunst habe ihn ursprünglich mehr interessiert. Dennoch studierte er bei Roland Rainer an der Wiener Akademie der bildenden Künste Architektur.

Nach Auslandsaufenthalten in Hamburg, München und Amsterdam gründete er 1973 sein eigenes Architekturbüro in Wien, 2000 folgte ein weiteres in Berlin. Nach der Schließung beider Büros und der Überantwortung seines Vorlasses an das Architekturzentrum Wien verbrachte er seinen Lebensabend zurückgezogen im Künstlerheim in Baden bei Wien.

Das BTV-Stadtforum in Innsbruck.
© Nikolaus Schletterer

Tesar entzog sich in seiner Arbeit konsequent dem Zeitgeist. Das BTV-Stadtforum in Innsbruck ist ein selbstbewusstes Statement im Herzen der Stadt. Das Essl-Museum in Klosterneuburg ist als Hommage an eine Skulptur von Henry Moore angelegt. Das Gebäude dient nach wie vor als Depot für die Werke der Sammlung Essl, die sich mittlerweile im Besitz der Wiener Albertina und der Haselsteiner-Privatstiftung befinden. Dieses Frühjahr soll es als dritter Standort der Albertina der Öffentlichkeit auch wieder Kunst präsentieren. (APA, mark)

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